Elon Musk verzaubert seine Anleger und das immer wieder. Obwohl der Konzern seit seiner Gründung kaum Umsatz abwirft und sich noch nie in der Gewinnzone befand, geben Investoren gern ihr Geld her. Kritiker bezeichnen sie als „blauäugig“, doch sie selbst glauben an die Visionen vom Tesla-Chef. Mittlerweile gilt der Automobilhersteller mit 60 Milliarden Dollar als das wertvollste US-Unternehmen in seiner Branche.
Hohe Verluste – Keine Angst vor der Blase
Tesla wird von Elon Musk geleitet und keiner könnte diesen Job wohl besser machen. Denn der dynamische Erfinder versteht viel davon, wie er potentielle Investoren um den Finger wickeln kann. Ein hoher Marktwert ist das eine, aber auf der anderen Seite verbucht Tesla bislang nur rote Zahlen. Allein für das erste Quartal 2017 meldete man erneut 330 Millionen an Verlust. Analysten hatten mit etwa der Hälfte gerechnet. Und dennoch: Die Tesla-Aktie konnte in den letzten sechs Monaten an die 75 Prozent zulegen.
Wer hier investiert, der befindet sich scheinbar im Goldrauschfieber und wittert langfristig eine fette Rendite. Tatsächlich hat Tesla schon namhafte Konkurrenten wie Ford oder General Motors überholt, zumindest auf dem Papier. Für 2017 scheint es sich hier um die größte Börsenwette zu handeln, da Tesla in einem halben Jahr satte 30 Milliarden an Marktwert hinzugewinnen konnte!
4 Kernprobleme bleiben bestehen
- Von der angestrebten Massenproduktion ist Tesla leider immer noch weit entfernt. Den Batterien fehlt es an angemessener Reichweite und die E-Autos wirken bislang nur mangelhaft ausgestattet.
- Die hoch gesteckten Ziele der Produktion wurden bislang nicht eingehalten. Beim „Model S“ und „Model X“ rollten bislang nur kleine Stückzahlen vom Band. Bestellungen sind ausreichend vorhanden, doch das Einhalten der Lieferzeiten fällt schwer.
- Die Investitionen sind noch lange nicht am Ende. Für eine weltweit leistungsstarke Produktion, müssen weitere Werke aus dem Boden gestampft werden. Trotz hoher Verschuldung benötigt Tesla noch weitere Milliarden.
- Das Aufkaufen von SolarCity und anderen Unternehmen kostet Tesla nicht nur viel Geld. Bei den Übernahmen herrscht ein großes Verlustrisiko. Allein SolarCity sitzt auf 3,2 Milliarden Dollar an Schulden.
Angesichts der Fakten stellt sich die berechtigte Frage: Handelt es sich bei Tesla um ein zukunftsträchtiges Unternehmen oder eine milliardenschwere Blase?