Alles geht online oder geht mit der Zeit. So heißt es in nahezu jedem Geschäftszweig. Zeitgleich steigt das Interesse an persönlicher Beratung wieder. Tupperware bleibt deshalb seinem Konzept der Verkaufspartys treu und will dieses weiter ausbauen. Der US-Hersteller von Kunststoffdosen und weiteren Produkten, hat sich hierfür klare Ziele gesetzt.

«Partys sind noch immer unser Verkaufsmodell»

So erklärte es Tupperware-Chef Rick Goings. Und es funktioniert so gut, weil sich die Frauen zusammensetzen, ein Glas Sekt trinken und ein „soziales Event“ darauf machen. Es werden ein paar Produkte gekauft, der Rest lässt sich später online nachbestellen. Doch es bleibt dabei, Tupperware funktioniert am besten offline, im persönlichen Gespräch bzw. im Rahmen einer Verkaufsparty.

Um diesen Trend zu fokussieren, geht man nun ich Richtung „Studios“. Dort planen erfolgreiche Berater mit ihren Geschäftspartnerinnen die nächsten Schritte. Denn bislang gibt es vor allem längere Fahrtwege, um das nächste Tupperware-Lager zu erreichen. Dabei handelt es sich um erfolgreiche Verkäufer, welche Sammelbestellungen aufnehmen und diese dann an ihre Partner aufteilen. Mit den Studios will Tupperware diesen Prozess vereinfachen.

Goings hat endlich erkannt, dass man die Logistik vereinfachen und näher an die Kunden bringen muss. In China funktionieren die 5.600 Studios sehr gut. Das Konzept geht auf, wobei in China der knappe Wohnraum die Studios begünstigt. Als Ex-Marinesoldat vergleicht Goings diese Entwicklung mit Fregatten und Zerstörern, welche einen Flugzeugträger begleiten.

Tupper hilft bei der Integration

Goings selbst gilt als Nachfahre von österreichischen Auswanderern. Er kennt also die Probleme der Integration. Mittlerweile macht diese Zielgruppe mehr als 10 Prozent der Geschäftspartner bei Tupperware aus. Sie können sich hervorragend in die Gesellschaft integrieren, lernen die neue Sprache schneller und kommen unter Menschen. Das zusätzliche Einkommen unterstützt die gesamte Familie. In Deutschland werden deshalb bspw. die Flyer auch in Türkisch und Russisch gedruckt.

Die Plastikdosen sind mittlerweile gar nicht mehr das Hauptgeschäft. Sie erzielen nur noch ein knappes Fünftel des Umsatzes. Tupperware setzt mittlerweile verstärkt auf Wasserfilter, Produkte für die Mikrowelle, sowie Kosmetik.