Twitter, das ist doch dieser kostenlose Kurznachrichtendienst, doch wer nutzt ihn eigentlich? In Deutschland gab es nie so einen richtigen Twitter-Boom und jetzt erwartet ihn auch keiner mehr. Vielleicht lag es daran, dass sich zu Beginn sofort alle „Marketing-Experten“ auf die Plattform gestürzt haben.
Wer sich heute bei Twitter anmeldet, bekommt binnen weniger Tage viele neue Freunde. Bei genauem Hinsehen, wollen 90% den Kontakt nur, um für sich werben zu können. Ob der ausbleibende Erfolg wirklich hierin begründet werden kann, ist nur unsere Vermutung. Fakt ist dagegen, dass die Beliebtheit des Dienstes seinen Zenit überschritten hat.
Aktie auf Talfahrt
Zumindest gemessen an der Wertentwicklung der Twitter-Aktie. Denn der Gang an die Börse war im Nachhinein wohl eine Fehlentscheidung. Doch Twitter brauchte Geld, denn entgegen der grossen Konkurrenz wie Facebook oder Youtube, war man sehr sparsam mit Werbung. Eine neue Einnahmequelle musste her und die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft war zunächst ein Volltreffer. Doch die Analysten haben sich verschätzt und kehren Twitter nun den Rücken zu!
In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies, der Umsatz stieg im ersten Quartal auf 250 Millionen Dollar, das Doppelte zum Vorjahreszeitraum. Weitere sechs Millionen Nutzer meldeten sich auf der Plattform an, 255 Millionen aktive soll die Plattform haben. Doch die sehr hohen Erwartungen lassen sich mit diesen kleinen Sprüngen nicht befriedigen. Die Investoren zögerten und lassen das Wertpapier nun Schritt für Schritt eine Talfahrt durchleben. Weitere zehn Prozent ging es nach unten, auf 38 Dollar das Stück. Dies bedeutet den tiefsten Stand der Twitter-Aktie seit dem Gang an die Börse. Erst seit November bewegt sich das Unternehmen auf diesem Terrain. Die Aktie hatte ihren bisherigen Höchstwert bei 73 Dollar am zweiten Weihnachtsfeiertag 2013.
Eine Fehlentscheidung?
Diese Frage muss sich das Unternehmen Twitter nun stellen, denn wer sich als Aktiengesellschaft präsentiert, muss Gewinne für sich selbst und seine Anleger erwirtschaften. Ausbleibende Renditen erzeugen sprunghafte Investoren. Diese Planungsunsicherheit kann bei Millionenbeträgen grosse Folgen haben. Seit Februar legte die Twitter-Aktie einen Wertverlust von 40 Prozent hin! Ein Vergleich mit Facebook im selben Zeitraum, ist nicht mal ansatzweise lohnenswert.
Das Bedienen der Anleger und die verstärkte Gewinnung von Werbekunden, hat Twitter ein tiefes Loch in die Haushaltskasse gerissen. Das vergangene Quartal endete mit 132 Millionen Dollar Verlust. Schon im Vorjahr gab es 27 Millionen Miese.