Seitdem Es-Präsident Donald Trump nichts mehr auf Twitter veröffentlichen darf, ist es ruhig um die Plattform geworden. Doch der Kurznachrichtendienst hat sich stetig weiter entwickelt. Die neuesten Zahlen zu den Werbeeinnahmen überzeugen Anleger durchaus. Sie ließen die Aktie deutlich nach oben springen. Im Hintergrund braut sich jedoch ein mögliches Problem rund um die neuen Tracking-Beschränkungen bei Apple zusammen.

Boom im Anzeigengeschäft

Die Nutzung von Twitter ist kostenlos und beinhaltet keine bezahlten Features für private Nutzer. Weshalb sich der Kurznachrichtendienst fast ausschließlich auf Werbeanzeigen als Einnahmequelle verlässt. Im zweiten Quartal stiegen diese auf 1,05 Milliarden US-Dollar. Ein Anstieg um 87 Prozent zum Vorjahrszeitraum. Diese Nachricht kam nach Börsenschluss sehr gut an, sodass die Aktie am heutigen Morgen sehr gefragt ist. Bereits im nachbörslichen Handel ergaben sich zwischenzeitlich Kurssprünge um knapp acht Prozent nach oben.

Der Konzern mit Sitz in San Francisco teilte zudem einen Umsatz von 1,19 Milliarden Dollar mit. Ein Plus von 74 Prozent. Beide Kennzahlen übertrafen somit die Erwartungen der Analysten deutlich. Über das Anzeigengeschäft wurde Werbung an 206 Millionen Nutzer ausgeteilt, erklärte Twitter. In den USA verzeichnete das soziale Netzwerk einen leichten Rückgang um eine Million Nutzer. Vermutlich deshalb, weil im Zeitraum von April bis Juni weniger große Nachrichten im Umlauf waren.

Ergab sich im Vorjahr noch ein Verlust von 1,38 Milliarden Dollar, soll Twitter nun im zweiten Quartal 2021 immerhin 65,65 Millionen verdient haben.

Neue Datenschutzregeln von Apple greifen noch nicht

Twitter erklärte das Umsatzplus damit, dass sein Anzeigennetzwerk mittlerweile Zielgruppen viel besser erkennt. Somit steigen die Konvertierungsraten von Werbetreibenden, sodass diese größere Gewinne einfahren.

Im Windschatten dieser guten News wirkt sich ein bekanntes Problem noch nicht aus. Apple führt derzeit härtere Regeln zum Datenschutz für seine Nutzer ein. Diese sind in das neueste Update seines iPhone-Betriebssystems integriert. Damit soll personalisierte Werbung deutlich erschwert werden. Konkret müssen iPhone-Besitzer dem Online-Tracking zustimmen. Diese Änderung ist zwar seit April aktiv, doch Twitter kann dessen Auswirkungen frühestens im Verlauf des Jahres analysieren. Zudem ist unklar, wie viele iPhone-Nutzer Twitter verwenden.