Dem IT-Riesen IBM ist bewusst, dass der klassische PC-Handel kaum noch Wachstumschancen bietet. Deshalb will man den Konzern seit einiger Zeit auf das Cloud-Geschäft ausrichten. Dieser Wandel braucht seine Zeit und mittendrin fielen nun die Umsätze niedriger aus als erwartet. Das beunruhigt einige Anleger.

Wenig Hardware-Absatz

Was dem Unternehmen IBM einst viel Geld bescherte, ist heute ein lahmer Gaul. Der Hardware-Absatz ist ziemlich schwach geworden. Hinzu kommen Wechselkurseffekte mit dem starken Dollar, wodurch IBM im Ausland weniger Geräte verkaufen konnte. Ein zuvor verkauftes Tochterunternehmen brachte einen einmaligen Gewinn, der nun im abgelaufenen Quartal wegfällt.

Erneut muss IBM also ein Umsatzminus verkünden und stellt sogleich seine Anleger auf weniger Gewinn für das laufende Jahr ein. An der New Yorker Börse ging es schlagartig um mehr als fünf Prozent nach unten für die IBM-Aktie. Doch das Wertpapier hat sich inzwischen halbwegs erholt. Das dritte Quartal zeigte sich mit 14 Prozent weniger Erlösen. Umgerechnet knappe 17 Milliarden Dollar nahm der Technikkonzern ein. IBM-Anleger kennen das Drama schon, denn schliesslich ist es das 14. Quartal in Folge mit einem Minus. Gerade die Umrechnung nach Verkäufen im Ausland zum Dollar zurück ist schwach ausgefallen.

Der Gewinn macht dieselbe Talfahrt, doch es verblieben immer noch drei Milliarden Dollar. Das bedeutet theoretisch sogar ein kleines Wachstum, aber im Vorjahr wurde ja die Chipsparte veräussert, sodass ein Vergleich nicht möglich ist.

100 Jahre IBM im Wandel

Der Konzern geht nun weiter seinen Weg in Richtung Cloud-Geschäft. Die Anleger hatten nur nicht vermutet, dass es so lange dauern wird. Vorstandschefin Virginia Rometty spricht weiterhin von Fortschritten. Diese werden auch dringend benötigt, denn der Hardware-Absatz schrumpfte um 39 Prozent auf nur noch 1,49 Milliarden US-Dollar.

Hinsichtlich der Gewinnprognose reduzierte IBM die positiven Aussichten. Ein Wert zwischen 14,75 und 15,75 Dollar wird angestrebt. Zuvor war das Maximum hier das Minimum gewesen. Das dritte Quartal war aber für das Cloud-Geschäft durchweg gut gelaufen. Hier berichtet IBM von einem Umsatzplus bei 45 Prozent. Noch lassen sich damit die Verluste der anderen Sparten aber nicht kompensieren.