Die Entwicklung am Arbeitsmarkt gilt als ein wesentlicher Faktor für die Entscheidungen der US-Notenbanker. Weshalb es die Federal Reserve freuen dürfte, dass sich die Jobdaten zuletzt robuster zeigten. Währenddessen schrumpfte die Konjunktur der Vereinigten Staaten im ersten Halbjahr zusammen.
Anträge auf Arbeitslosenhilfe unter 200.000
Das US-Arbeitsministerium veröffentlicht von Woche zu Woche die aktuellen Geschehnisse. Damit ist ein direkter Vergleich möglich und dieser schaffte nun einen positiven Ausblick. Denn die gestellten Anträge auf Arbeitslosenhilfe rutschten wieder unter die Marke von 200.000 Stück. Genau genommen waren es 16.000 weniger, sodass nur 193.000 US-Bürger Sozialhilfe beantragten. Zuletzt sah es Anfang Juni so gut für die Jobdaten aus.
Eine Entwicklung mit der kaum jemand gerechnet hat. Analysten gingen von 215.000 Anträgen pro Woche aus. Durch die schnell wiederkehrende Bekanntgabe der Daten, ist dieser Indikator als kurzfristig zu bewerten. Erst wenn die Tendenz nachhaltig nach unten zeigt, scheint sich der Jobmarkt zu festigen. Dennoch achtet die Federal Reserve stets auf diesen wichtigen Indikator. Zumal nicht wenige Unternehmen weiterhin auf der Suche nach qualifizierten Arbeitskräften sind. Mittelfristig könnte damit die Arbeitslosenquote signifikant sinken. Was wiederum auf eine aufstrebende Wirtschaftsleistung hindeutet.
Jedoch sind die Zinsen ins diesem Jahr schon mehrfach angehoben worden. Unternehmen können sich frisches Geld für Forschung, Produktion und Expansion nicht mehr so günstig leihen. Was deren Wachstum ausbremst. Doch die US-Notenbank sieht sich wegen der hohen Inflation dazu gezwungen.
Wirtschaftswachstum deutlich geschrumpft
Für das erste Halbjahr 2022 sah es hingegen schlecht aus. Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte in der Hochrechnung um 1,6 Prozent. Es handelt sich hierbei um den annualisierten Wert, welchen das Handelsministerium ausgibt. Allein für das zweite Quartal betrug das Minus 0,6 Prozent. Eine Bestätigung der vorläufigen Zahlen, welche bislang bekannt waren.
Zu den wichtigsten Ursachen zählte die Behörde schrumpfende Lagerbestände und ein Mangel an Investitionen. Wohingegen die Konsumenten hinreichend Geld ausgaben und ebenso die Exporte die Entwicklung stützen. Zwei negative Quartale in Folge gelten in den USA als beginnendes Momentum für eine Rezession. Allerdings widerspricht der robuste Jobmarkt dieser Annahme. Trotzdem ist davon auszugehen, dass das Wirtschaftswachstum für den Rest des Jahres keine großen Sprünge machen wird. Dagegen sprechen die weiterhin hohe Inflation sowie die bestehenden und noch kommenden Anhebungen der Leitzinsen.