Seit dem Beginn der Corona-Pandemie schwingen Konjunktursorgen stets mit. Das dritte Jahr begann mit einem Allzeithoch der Zahl positiv getesteter Menschen. Darauf folgte ein milder Frühling und seit dem Sommer sind die Zahlen wieder gestiegen. Sie verweilen auf einem relativ hohen, aber beherrschbaren Niveau. Dennoch waren die Befürchtungen bis heute groß, dass die Ausfälle in diversen Branchen die US-Konjunktur dämpfen würden. Entwarnung geben jedoch die aktuellen Daten vom Arbeitsmarkt.

528.000 neue Jobs geschaffen

Die vorgelegten Daten beziehen sich auf den Juli. In diesem kam es zu 528.000 Neuanstellungen. Ökonomen hatten nur mit der Hälfte gerechnet. Für die US-Notenbank ist die Lage am Arbeitsmarkt ein wichtiger Indikator bei kommenden Zinsentscheiden. Ein anhaltend hohes Job-Niveau spricht gegen weitere drastische Zinsschritte, um die Inflation einzudämmen. Im vergangenen Monat hatten sich knapp 400.000 neue Jobs ergeben. Die Arbeitslosenquote sank nun auf 3,5 Prozent. Was ungefähr 5,7 Millionen US-Amerikanern ohne feste Anstellung entspricht. Damit schafften es die Vereinigten Staaten zurück auf die Gegebenheiten vor dem Beginn der Corona-Pandemie.

Die Federal Reserve hat die Leitzinsen in 2022 bereits mehrfach angehoben und erwägt weitere Schritte. Was sich auf das Gemüt von Investoren niederschlägt. Wobei die aktuellen Gegebenheit und was in diesem Jahr noch kommen könnte, als weitestgehend eingepreist gelten. Auf der anderen Seite beweist die USA mit einem robusten Jobmarkt, dass dieser weitere Zinsanhebungen einstecken könnte. Wenn Unternehmen sich bei den Banken das Geld nicht mehr so günstig leihen können, neigen sie dazu, Expansionen aufzuschieben. Es wird weniger Personal eingestellt und die Anschaffungen erfolgen in reduzierter Form.

Fed-Chef erkennt keine Anzeichen für Rezession

Weshalb dies insgesamt gute Nachrichten sind, auch für Anleger. Denn der Angstfaktor Inflation verliert damit ein wenig von seinem Schrecken. Trotzdem lag die Teuerungsrate im Juni auf gravierend hohen 9,1 Prozent. Die Federal Reserve wird also nicht an neuen Zinsanhebungen vorbei kommen.

Deren Chef, Jerome Powell, gab jedoch zu bedenken, dass er keine Anzeichen für eine Rezession sieht. Dieser Aussage steht das Bruttoinlandsprodukt gegenüber, welches bereits zwei Quartale in Folge geschrumpft ist. Derzeit liegt der US-Leitzins bei 2,25 bis 2,50 Prozent. Viele Analysten gehen davon aus, dass es bei der nächsten Notenbank-Sitzung weitere 75 Basispunkte nach oben gehen wird.