Anleger übten sich am gestrigen Montag in Geduld. In der Ukraine wird nach einem diplomatischen Ausweg gesucht, während russische Truppen weiter durchs Land ziehen. An den US-Börsen herrschte weitestgehend Stillstand. Die Euphorie vom Jahresbeginn ist geopolitischen Unsicherheiten gewichen. Derzeit wagen Investoren keine großen Sprünge und warten stattdessen ab. Einzig chinesische Werte erlitten einen starken Ausverkauf.

Hohe Schwankungen endeten häufig im Minus

Gewinner gab es gestern kaum. Die Schwankungen an der Wall Street lagen über dem Durchschnitt. Viele Aktien beendeten den Handelstag im Minus. Die Stimmung ist verhalten bis negativ. Immerhin soll es heute zu weiteren Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland kommen. Welche davon überschattet werden, dass die russische Invasion keinen Waffenstillstand erhielt. Putin hält den Druck weiterhin hoch.

Die Ukraine ist am internationalen Handel nicht unwesentlich beteiligt. Sie liefert unter anderem eine Vielzahl von Lebensmitteln und fördert diverse Ressourcen für Industrieproduktionen. Aufgrund der instabilen Lage, verharrten die drei großen US-Indizes am gestrigen Tag weitestgehend auf der Stelle. Der S&P 500 verlor 0,7 Prozent, beim Nasdaq Composite ging es zwei Prozent nach unten.

In solchen Krisenzeiten flüchten sich Anleger für gewöhnlich ins Gold und andere „sichere Häfen“. Allerdings erzielten diese vorerst keine steigende Nachfrage. Lediglich der US-Anleihemarkt wuchs kräftig, weil eine Anhebung der Leitzinsen in Aussicht steht. Zehnjährige Staatsanleihen schafften es auf ein Dreijahreshoch.

Aktien-Ausverkauf in China

In China steigen die Corona-Zahlen wieder und erreichten einen neuen Rekordwert. Was den Wirtschaftsmotor kurzfristig belasten dürfte. Die Ölpreise reagierten darauf sofort. Die Regierung in Peking deckte Russland zudem den Rücken und bezieht im Ukraine-Konflikt keine konkrete Stellung.

Chinesische Aktien litten unter einem Ausverkauf. Dies könnte eine Folge der US-Androhung sein, die Börsennotierung von Unternehmen aus China aufzuheben. Der Online-Versandhändler Alibaba verlor daraufhin mehr als zehn Prozent. Auch Bilibili, Xpeng  sowie Pinduoduo  mussten kräftig Federn lassen.

International betrachtet, verlor Apple mit einem Minus von 2,7 Prozent sehr stark. Das toppte nur noch Tesla mit einem Abrutschen um 3,6 Prozent. Beide US-Unternehmen scheinen dem anhaltenden Inflationsdruck nicht viel entgegensetzen zu können.