Wenn die Inflation auf einem hohen Niveau verweilt, wird dies als Indiz für Zinserhöhungen gewertet. Aktuell erlebt die Teuerungsrate in den USA einen Höhenflug. Notenbanker betonen dabei immer wieder, dass es sich um einen temporären Effekt handelt. Auch Jerome Powell, Chef der US-Notenbank Fed, bekräftigte diese Aussage erst kürzlich wieder. Der Geldhahn bleibt weiterhin voll aufgedreht. Ganz zur Freude der Börsianer.
Inflation wird nachlassen
Jerome Powell wurde zu einer Anhörung vor dem US-Kongress geladen. Dabei erklärte er, dass die hohe Inflation „in den kommenden Monaten“ abebben wird. Doch nicht nur deshalb wird die Fed nicht an ihren Leitzinsen rütteln. Denn auch die Daten vom Arbeitsmarkt geben dies nicht her. Vor der Corona-Pandemie befanden sich die Vereinigten Staaten auf dem Weg in die Vollbeschäftigung. Nur wenn die Inflation stabil etwa über zwei Prozent bleibt und genügend Jobs bestehen, sehen sich die Notenbanker bewogen die Leitzinsen zu verändern.
Bis es soweit ist, herrscht weiter eine wahre Goldgräberstimmung an den US-Börsen. Zwar erhalten diese immer mal wieder einen Dämpfer, doch kurz darauf streben sie neue Rekorde an. So erzielte der S&P 500 am Mittwoch mit knapp 4.400 Punkten ein weiteres Allzeithoch. Ebenso kratzten der Dow Jones und der Nasdaq an ihren Bestwerten.
„Solange Fed-Chef Jerome Powell sagt, dass er die Zinsen nicht anheben wird, solange werden sich die Aktienmärkte gut entwickeln“, erklärte Randy Frederick, Manager beim Brokerhaus Charles Schwab.
IWF rechnet mit Wirtschaftswachstum von 7%
Zu Beginn des Monats äußerte sich der Internationale Währungsfonds (IWF) positiv über die brummende US-Wirtschaft. Das Wachstum soll für 2021 knappe sieben Prozent betragen. Eine Anhebung der Prognose, nachdem es im April noch 6,4 Prozent waren. 2022 kommen dann geschätzte fünf Prozent hinzu.
Der IWF bezieht dabei die vom US-Präsidenten zugesicherten Finanzspritzen mit ein. Joe Biden will einige Billionen US-Dollar locker machen. Um die Infrastruktur zu verbessern und die Sozialleistungen auszubauen. Dieser Effekt dürfte sich über mehrere Jahre bis 2024 erstrecken und somit die Konjunktur unterstützen.