Zu Beginn der Woche stiegen viele US-Wertpapiere noch im Wert nach oben. Am Dienstag setzte dann eine Talfahrt ein, die sich bis zum gestrigen Donnerstagabend fortsetzte. Gestützt wird dieser Negativ-Trend von einer zuletzt schlechteren Entwicklung wichtiger Wirtschaftsdaten. Diese überschatten die positiven Auswertungen deutlich, sodass die großen Indizes sowie die meisten Aktien stark nachgaben.
Drei Tage am Stück im Minus
Die hohe Volatilität an den Börsen bleibt bestehen und ist nichts für schwache Nerven. Investoren mit einem langen Anlagehorizont sollten am besten nicht täglich die Kurse checken. Einige Anzeichen sprechen gegen die viel heraufbeschworene US-Rezession in 2023.
Lael Brainard, ihres Zeichens Vizechefin der Federal Reserve, versuchte in einer Rede die Sorgen vor einer Rezession zu mildern. Sie geht davon aus, dass sich dieses Szenario wohl vermeiden lässt. Dennoch beschönigte sie die schwache Entwicklung des Industriesektors nicht. Auch die Konsumausgaben lassen zu wünsche übrig. Im Umkehrschluss dürfte die US-Notenbank weitere Zinsschritte in kleinerem Ausmaß wählen, so die Hoffnung an den Börsen.
Positiv sind zudem die neuesten Zahlen vom Arbeitsmarkt der Vereinigten Staaten. Die wöchentlich eingereichten Erstanträge für Arbeitslosenhilfe sanken auf 190.000 Stück. Analysten hatten mit etwa 214.000 gerechnet. Damit hat es diese wichtige Kennzahl erstmals seit September unter die Marke von 200.000 Stück geschafft. Dies deutet auf einen robusteren Arbeitsmarkt hin.
Dow, S&P 500 und Nasdaq trotzdem im Minus
Der gestrige Handelstag endete dennoch mit Verlusten. Der Dow Jones sowie der S&P 500 verloren jeweils exakt 0,76 Prozent. Der von Techunternehmen dominierte Nasdaq 100 sackte um ein Prozent ab.
Die Rezessionsangst sitzt bei vielen Anlegern weiterhin in den Köpfen fest. Neueste Daten zur Industrieproduktion in den USA befeuerten diese Sorgen. Im Jahresvergleich erzielte der Wert zwar ein leichtes Wachstum, doch im Vergleich zum Vormonat schrumpfte er um rund 0,7 Prozent.
Bei den Umsätzen im Einzelhandel hatten Analysten ebenfalls mit einem Rückgang gerechnet. Jedoch übertraf das Minus von 1,1 Prozent die Erwartungen. Hinzu kam eine negative Nachkorrektur für den November 2022. Dass sich die US-Konjunktur im leichten Sinkflug befindet, bestätigte ebenso das „Beige Book“ der Federal Reserve.