An der Wall Street setzt sich zum Montag der Abwärtstrend weitestgehend fort. Das Coronavirus hat die US-Börsen fest im Griff. Zum Handelsstart kam es direkt zu größeren Kursverlusten beim Dow Jones sowie S&P 500. Beide Indizes gaben um rund sieben Prozent nach. Ein Absturz der seines Gleichen sucht. Parallel dazu wurden die Verhandlungen der Opec mit Russland für gescheitert erklärt. Der Ölpreis rutschte als Folge weiter nach unten. Für manche Länder ist der Wert eines Barrels nun kritisch niedrig.

Wall Street setzt Börsenhandel aus

Einen so starken Kursverfall gab es zuletzt vor etwa zehn Jahren. An der Wall Street löste er einen automatischen Handelsstopp für 15 Minuten aus. Dieser Mechanismus wurde nach der letzten großen Finanzkrise installiert. Das kurzzeitige Aussetzen soll Anleger zur Besonnenheit rufen und eine hektische Verkaufsstimmung dämpfen. Denn häufig reagieren Investoren über und lösen damit eine Abwärtsspirale aus.

Weltweit zeigt sich bei fast allen Indizes dasselbe Trauerspiel. Tiefrote Zahlen deuten auf große Wertverluste hin. Der Dax rutschte am heutigen Montag erheblich unter die 11.000er-Marke.

Der Coronavirus belastet viele Wirtschaftszweige. Aus Unsicherheiten werden Events und Flüge abgesagt. Den Tourismus trifft es nicht weniger hart. Alles was irgendwie mit Risiko behaftet ist, wird von Anlegern abgestoßen.

Ölpreise ebenfalls im Sinkflug

Seitens der Opec gab es in der vergangenen Woche den Vorschlag einer erneuten Förderkürzung. Doch für einen wirklich spürbaren Effekt müsste wenigstens Russland mitziehen. Die Verhandlungen gelten als gescheitert und Saudi-Arabien möchte nun das Gegenteil bewirken. Mit der Ankündigung, nun wieder den Ölhahn aufzudrehen, stürzte die US-Ölsorte WTI ins Bodenlose. Das Barrel Rohöl verlor zeitweise über ein Drittel an Wert. Bleibt der Preis am Boden, ist es fraglich, wie lange die US-Ölbranche damit leben kann.

Der Ölkonzern Chevron bekam dies direkt zu spüren. Auch die Fracking-Produzenten Devon und Marathon mussten deutliche Kurseinbrüche akzeptieren. Die Gewinnung von Rohöl auf Schiefergestein ist aufwendig und damit kostenintensiv.

Weitere Zinssenkung erwartet

Dem Negativ-Trend könnte eine weitere Zinssenkung durch die Fed entgegenstehen. Bereits in der vergangenen Woche kam es zum Rückschritt um einen halben Prozentpunkt. Auf diese außerplanmäßige Entscheidung soll nun eine weitere Zinssenkung in der nächsten Woche folgen. Zumindest spricht nicht wirklich viel dagegen. Auf diesem Weg wollen die US-Währungshüter private Konsumenten und Unternehmen zu mehr Krediten verleiten. Zeitgleich geraten die US-Banken damit unter größeren Druck, weil ihre Gewinnmargen schrumpfen.