Durch die aktuellen Zahlen dürfte sich US-Präsident Donald Trump bestätigt fühlen. Das Handelsdefizit steigt auf ein neues Rekordhoch an. Allerdings muss dabei auch der Kampf mit den Strafzöllen berücksichtigt werden.

Chinas Exportüberschuss übertrifft alles

Der Export mit Waren und Dienstleistungen ist für China eine wichtige Einnahmequelle. Das Reich der Mitte hat allein im August einen Überschuss von 38,6 Milliarden Dollar mit den USA erzielt. So viel wie noch nie in einem Monat zuvor. Das Gesamtdefizit der USA betrug im August 53,2 Milliarden Dollar. China trägt also den Großteil dazu bei. Wobei der eigene Export um 0,8 Prozent abnahm. Trumps Strafzölle trugen dazu bei, weil bspw. China weniger Sojabohnen importierte.

Zeitgleich hat die USA 0,6 Prozent mehr Waren und Dienstleistungen ins Land geholt. Einkäufe für 263 Milliarden Dollar bedeuteten ebenfalls einen Rekordwert. Smartphones aus China und Autos aus aller Welt, gewinnen bei den Amerikanern an Beliebtheit. Seit Jahresbeginn generierte die USA ein Defizit von fast 391 Milliarden Dollar mit dem weltweiten Handel. Ein satter Anstieg von 8,6 Prozent zum Vorjahreszeitraum.

Dank der gegenseitig auferlegten Strafzölle, verzerrt sich das Bild der beiden Nationen. Doch keine der beiden Seiten will aufgeben. Eher ist mit einer Verschärfung zu rechnen. Im August stieg der chinesische Handelsüberschuss um 4,7 Prozent. Nach Europa wurden hingegen knapp zwei Milliarden weniger exportiert.

Europa soll mitziehen

US-Präsident Donald Trump wird diesen Bericht als neues Material für seinen Machtkampf nutzen. Denn seine Strafzölle basieren auf eben jenem Handelsdefizit. Sein Streben nach einer fairen Handelsbeziehung mit China dürfte noch größere Ausmaße annehmen.

Ginge es nach seinem Handelsminister Wilbur Ross, soll die Europäische Union mitziehen. Dieser plant eine Ausstiegsklausel in künftige Zollvereinbarungen zu integrieren, welche die USA mit der EU abschließt. Sollte die Gemeinschaftszone versuchen mit China neue Abkommen zu treffen, würde Ross den Ausstieg wählen. Er spricht dabei von einer Art „Giftpille“, mit welcher er die EU mehr an die USA binden will.

Er nimmt dabei auch Japan aufs Korn. Dort besteht ein Überschuss von 40 Milliarden Dollar. Für den US-Handelsminister ist die Lösung denkbar einfach: Japan soll Teile seiner Produktion in die USA verlegen.