Macht die Inflation in den USA eine unerwünschte Kehrtwende? Momentan sieht es danach aus und das trotz aller Bemühungen durch die Federal Reserve. Die Währungshüter könnten sich deswegen zu einer weiteren Zinsanhebung genötigt fühlen. Damit rückt der angestrebte Zielwert wieder in weite Ferne.
Verbraucherpreise wieder bei 3,7 Prozent
Es ist bereits der zweite Monat in Folge, sodass von einer Umkehr gesprochen werden kann. Im Juni hatte sich die Inflation auf drei Prozent abgesenkt. Sie rückte damit in die Nähe der anvisierten zwei Prozent. Doch im Juli musste das Arbeitsministerium schlechte Nachrichten verkünden. Die Teuerungsrate wuchs auf 3,2 Prozent an und im zurückliegenden August waren es sogar 3,7 Prozent. Einen leichten Anstieg hatten Analysten bereits eingepreist, aber die jüngsten Daten sind trotzdem überraschend.
Die Mitglieder der Federal Reserve setzen sich am 20. September erneut zusammen, um sich zu beraten. Bis zuletzt deuteten die Daten auf eine Zinspause hin. Jetzt aber bangen Anleger an den Börsen wieder. Steigende Leitzinsen senken die Attraktivität von Aktien und ETFs. Trotzdem legen einige Experten die Vermutung nahe, dass die Zinsen im September vorerst stabil bleiben.
Sie führen diese Schätzung auf die sogenannte Kernrate der Inflation zurück. Dieses Segment betrachtet die Teuerungsrate fernab der Energie- und Lebensmittelpreise. Sie fiel im vergangenen Monat von 4,7 auf 4,3 Prozent. Rechnet man die beiden Branchen hinein, entsteht eine Inflation, die deutlich anfälliger für Schwankungen ist. Diesem Umstand ist sich auch die Fed bewusst. Weshalb die Chancen für eine Zinspause gut stehen. Sinken werden die Leitzinsen in den kommenden Monaten deshalb aber nicht. Jerome Powell, seines Zeichens Chef der Federal Reserve, hatte immer wieder neue Anhebungen in den Raum gestellt.
Starker Anstieg bei den Ölpreisen
Gegen eine Zinspause spricht die jüngste Entwicklung vom Ölpreis. Das schwarze Gold ist für eine Vielzahl von Branchen essentiell. So auch für die Airlines, welche daraus ihren Flugzeugtreibstoff gewinnen. Passend dazu haben drei US-Fluggesellschaften ihre Prognosen für das dritte Quartal gesenkt. Sie rechnen mit geringeren Margen. Ganz zum Ärgernis ihrer Anleger. Betroffen von dieser Meldung sind American Airlines, Frontier Group sowie Spirit Airlines.