Wie im Rest der Welt, versuchen die USA ihre Konjunktur anzukurbeln. Corona scheint weitestgehend im Griff zu sein, wenngleich noch Ungewissheiten bzgl. der Wintermonate bestehen. Einer der wichtigsten Faktoren, die aktuellen Daten vom Jobmarkt, sorgen nun für Verwirrung. Insgesamt nahmen die US-Börsen die Zahlen negativ auf. Obwohl ein Wert über den Erwartungen lag.
Weniger Arbeitslose und neue Stellen
Zum einen ist es eine positive Bilanz, dass die Arbeitslosenquote sank. So ergaben sich im September 4,8% (zuvor 5,1%). Allerdings wurde der erhoffte Stellenaufbau von 500.000 Jobs weit verfehlt. Tatsächlich ergaben sich nur 194.000 neue Anstellungen. Die US-Indizes reagierten darauf mit einer leichten Schwäche. Für den Nasdaq Composite ging es mit 0,5% am stärksten ins Minus. Gefolgt vom S&P 500 mit -0,2%, während der Dow Jones fast unverändert blieb.
In der Theorie hätte sich der Arbeitsmarkt deutlich anders entwickeln sollen. Die massiv angelegten Finanzspritzen für Unternehmen und private Haushalte, hätten für einen Anstieg sorgen müssen. Womöglich stellt sich dieser Effekt erst in den kommenden Monaten ein.
Alle Augen auf die Geldpolitik der Fed
Den US-amerikanischen Währungshütern dürften die Daten vom Jobmarkt missfallen. Zwar rechtfertige die länger anhaltend hohe Inflation eine straffere Geldpolitik, jedoch nicht die Beschäftigungsverhältnisse. Nur wenn beide Faktoren über einen gewissen Zeitraum stabil bleiben, zieht die Federal Reserve eine Anhebung der Leitzinsen in Betracht. Zuvor würde man aber den Geldhahn über das Anleihekaufprogramm zudrehen. Damit wollen die Währungshüter vorrausichtlich im November beginnen.
Trotzdem werde die Fed wohl an ihren Plänen festhalten, die Leitzinsen in 2022 langsam anzuheben. Denn ausschlaggebend sei vor allem der Rückgang der Arbeitslosenquote. Dass neue Jobs geschaffen werden, ist mit Beginn der kalten Monate saisonbedingt weniger wahrscheinlich. Zwar mögen die Erwartungen nicht erfüllt sein, der Trend zeigt aber dennoch nach oben.
Währenddessen steigen die Ölpreise kontinuierlich weiter und zwar mit hohem Niveau. Auch im deutschsprachigen Raum sind die Kostensteigerungen an den Zapfsäulen längst angekommen. In den USA will man seine Ölreserven vorerst dennoch nicht freigeben, teilte das US-Energieministerium mit. Wodurch eine Angebotsknappheit bestehen bleibt, welcher wiederum die Preise für das schwarze Gold beflügeln. Als Resultat werden die Verbraucherkosten für viele Produkte und Dienstleistungen steigen.