Eine der größten Ängste von Anlegern ist, dass Notenbanken die Leitzinsen anheben. Denn damit werden klassische Geldanlagen mit wenigem bis gar keinem Risiko attraktiver. Bspw. Festgeld, Tagesgeld und Anleihen von Staaten. Diese Sorge geht weltweit um, da nun vielerorts die Wirtschaft wieder hoch fährt und mit ihr die Inflation. Doch zumindest in den USA gab es jetzt erneute Entwarnung. Die Federal Reserve sieht weiterhin nur ein temporäres Phänomen und will ihre Geldpolitik vorerst beibehalten.
Hohe Inflation bleibt wohl nicht bestehen
Nicht nur die US-Wirtschaft zieht wieder an. Auch der Kampf gegen Corona scheint unter Kontrolle. Als Sahnehäubchen bekräftigte Fed-Chef Jerome Powell, dass die hohe Inflation nur kurzer Natur sei. Weshalb sich die Notenbank in Geduld üben werde, bevor sie Änderungen an ihrer extrem lockeren Geldpolitik vornimmt.
Diese Nachricht kam beim Dow Jones, S&P 500 sowie Nasdaq Composite gut an. Genaue Angaben, wann die Fed ihre Leitzinsen anheben wird, bleiben weiterhin aus. Vermutlich wird dieser Schritt nicht mehr in 2021 geschehen. Wohl auch deshalb, weil die US-Notenbank den Herbst abwarten wird. Eine Rückkehr des Coronavirus, mit neuen Mutationen, lässt sich derzeit nicht ausschließen. Außerdem ist abzusehen, wie stark die Konjunktur tatsächlich brummt, wenn die Einschränkungen über den Sommer hinweg ausfallen.
In den nächsten Tagen sollen noch mehr Statements der US-Währungshüter kommen. Börsianer und Analysten hören bei diesen stets gut hin. Die Erwartungen sind, dass die Finanzspritzen für Konsumenten sowie Unternehmen langsam abebben. Erst dann wird sich zeigen, wie viel reale Kaufkraft besteht.
Dollar & Gold unter Druck
Die sehr lockere Geldpolitik schadet in diesen Tagen jedoch dem Dollar. Denn wenn die Fed viel Geld ausgibt, schwächt dies die Erwartungen an die Devise. Der Euro konnte in diesem Zusammenhang etwas Boden gut machen. Auch die Renditen am US-Rentenmarkt verloren. Bspw. um 2,5 Basispunkte für zehnjährige Staatsanleihen auf zuletzt 1,47 Prozent.
Weil sich die Lage rund um Corona entspannt, lässt das Interesse am Gold nach. Zudem gibt es Gerüchte, dass die Opec+ samt Russland ihre Förderungen wieder hochfahren möchte.