Unter defensiven Anlegern gilt die Walmart-Aktie als sehr beliebt. Immerhin schüttet sie seit mehr als 46 Jahren eine steigende Dividende aus. Doch auch ein Einzelhandelsriese wie Walmart ist nicht vor Strafen gefeit. Die US-Regierung setzt den Konzern auf die Anklagebank. Es geht um eine mögliche Verwicklung in die sogenannte „Opioid-Krise“.

Über 450.000 Menschen verstorben

Hierbei geht es um eine seit zwei Jahrzehnten anhaltende Problematik mit süchtig machenden Schmerzmitteln. Die US-Regierung verklagt Walmart, weil sich die Einzelhandelskette dabei mitschuldig gemacht haben soll. Schätzungen zufolge, mussten durch die Opioid-Krise mehr als 450.000 Menschen ihr Leben lassen. Sollte sich diese Anschuldigung bewahrheiten, droht Walmart eine Strafe in Milliardenhöhe.

Denn Walmart betreibt eine der größten Apothekenketten in den USA. Zugleich tritt der Konzern als Großhändler für Arzneimittel in Erscheinung. Deshalb ist eine mögliche Verstrickung in den Verkauf besagter Schmerzmittel durchaus denkbar. Problematisch sind dabei vor allem ungültige Rezepte, trotz derer Walmart die darauf verordneten Medikamenten ausgegeben haben soll. Wo eigentlich die Herausgabe hätte verweigert und jeder Fall den Behörden gemeldet werden müssen.

Walmart wehrt sich gegen Vorwürfe

Hier steht das Image von Walmart auf der Kippe. Schon Ende Oktober leitete das Unternehmen deshalb juristische Schritte ein. Es soll vor Gericht geklärt werden, dass Walmart unschuldig ist. Mit der Frage im Fokus, ob Arzneimittelhändler bei solchen Verstößen haften. Jetzt reichte die US-Regierung ihrerseits eine Klage gegen die Einzelhandelskette ein. Walmart sieht sich dennoch im Recht. Schließlich habe man nur Medikamente heraus gegeben, welche von zugelassenen Ärzten verschrieben worden waren.

Für Walmart gibt es einen ganz anderen Übeltäter. Die US-Drogenverfolgungsbehörde DEA hätte in der Opioid-Krise entschiedener handeln müssen. Zugleich erkennt Walmart in seiner Anklage vielerlei sachliche Ungereimtheiten.

Der Ausgang dieses Verfahrens könnte den Aktienkurs ins Wanken bringen. Sollte Walmart eine Milliardenstrafe aufgebrummt bekommen, dürften Anleger das Weite suchen. Das Thema ist sehr ernst, da bereits tausende US-Bürger durch diese Krise frühzeitig verstorben sind. Walmart spielt dabei nur die Rolle des Verkäufers, während der Fall bei den herstellenden Pharma-Konzernen klarer erscheint.