Angesichts der langanhaltend niedrigen Zinsen in den USA haben Sparer mit klassischen Methoden wenig Rendite. Dennoch legen die amerikanischen Unternehmen derzeit viel Geld auf die hohe Kante. An der Spitze steht hierbei Apple, gefolgt von anderen Technologiekonzernen. Doch wofür wird so viel Geld gespart?
1,7 Billionen Dollar
So viel hatten die US-Firmen beim Jahreswechsel auf ihren Konten zur Verfügung oder in kurzfristigen Geldanlagen liegen. Die Ratingagentur Moody´s errechnete daraus einen Anstieg um noch einmal vier Prozent zum Vorjahreszeitraum. Die umgerechnet 1,4 Billionen Euro wären anderso doch sicherlich sinnvoller angelegt? Doch die Unternehmen bleiben vorerst darauf sitzen und warten scheinbar einen günstigen Zeitpunkt ab.
Allein auf den Konten von Apple liegen 146 Milliarden Euro bereit, Microsoft und Google haben immerhin 74 bzw. 53 Milliarden bereitstehen. Danach kommen Pharmaunternehmen und General Motors mit 23 Milliarden Euro. Doch warum Geld bunkern wenn man es doch sinnvoll investieren könnte?
Eine Theorie könnte mit dem immer noch recht starken Dollar zusammenhängen, denn das meiste Geld lagern die Firmen im Ausland. Beim Kurswechsel in die Heimat würden hohe Verluste im Devisenhandel entstehen. Dort wo das Geld geparkt wurde ist meistens nicht an Expansion zu denken und so harrt man der Dinge die da kommen. Auch wäre das Zurückholen der Gelder mit einer Steuerabgabe verbunden und diese Unkosten will man sich natürlich sparen.
Vorschläge für Investitionen
Wenn das Geld im Ausland bleiben muss, sollte es auch dort eingesetzt werden. Die niedrige Zinspolitik vieler Länder macht das Sparen unattraktiv. Wohingegen Fabriken und Gesellschaften im Ausland von der digitalen Vernetzung und anderen Sanierungsmassnahmen profitieren könnten. Auch lassen sich Produkte im Ausland meist günstiger entwickeln, aber bei vielen Unternehmen herrscht derzeit Expansionsflaute.
Eine wirkliche Antwort finden Ökonomen dazu auch nicht und die Unternehmen sprechen nicht gerade offen über ihre Hamsterei mit dem Geld. In Deutschland wird die Liste der Sparer von Volkswagen mit 30 Milliarden Euro angeführt, gefolgt von Daimler (18 Milliarden) und BMW (16 Milliarden). Hierzulande wird also das meiste Geld mit der Fahrzeugherstellung verdient, die USA setzt auf Technologien im Allgemeinen.