Die schlechte Nachricht zuerst: Die Preise in den USA steigen weiter. Die gute Nachricht: Sie tun dies in einem Tempo wie seit zwei Jahren nicht mehr! Der Verbraucherpreisindex legte in den zwölf Monaten, die im Oktober endeten, um 3,2 Prozent zu. Im September waren es noch 3,7 Prozent. Damit erreichte die Teuerungsrate den niedrigsten Jahreswert seit dem März 2021, wie aus den am Dienstag veröffentlichten Daten des Bureau of Labor Statistics hervorgeht.
Abkühlung stärker als erwartet
Die Verbraucherpreisinflation in den USA kühlte sich stärker ab als erwartet, nachdem sie in den letzten zwei Monaten gestiegen war. Was die US-Aktien deutlich in die Höhe trieb. Der Dow Jones stieg bis zum Vormittag um mehr als 500 Punkte bzw. 1,5 Prozent. Der S&P 500 legte um 2 Prozent zu und erreichte damit seinen besten Tag seit Januar. Während der Nasdaq Composite 2,3 Prozent gewann.
Auf Monatsbasis blieben die Preise zum ersten Mal seit Juli 2022 unverändert. Einen Monat zuvor schossen sie noch um 0,4 Prozent in die Höhe, da die Gas- und Mietkosten für zusätzlichen Aufwärtsdruck sorgten. Im Oktober sind die Energiepreise deutlich gesunken. Dem Bericht zufolge wurden diese Rückgänge jedoch durch den anhaltenden Anstieg der Kosten für Unterkünfte ausgeglichen. Allerdings wuchsen die Preise für Unterkünfte (die Mietverträge und den impliziten Mietwert von Eigentumswohnungen messen) im Monatsverlauf um 0,3 Prozent und damit deutlich unter dem Anstieg von 0,6 Prozent im September.
Die Lebensmittelpreise, auch im Supermarkt und in Restaurants, verzeichneten im September einen leichten Anstieg. Die jährliche Inflationsrate in diesen Kategorien ging jedoch weiter zurück und liegt nun auf einem Niveau wie seit 2021 nicht mehr. Die jährliche Nahrungsmittelinflation betrug 3,3 Prozent (der niedrigste Stand seit Juni 2021).
Kern-VPI ebenfalls gesunken
Auch im Hinblick auf die zugrunde liegende Inflation gab es positive Nachrichten. Der Kern-VPI, welcher die volatileren Lebensmittel- und Energiekategorien ausschließt, stieg monatlich um 0,2 Prozent. Was einem jährlichen Anstieg von 4 Prozent entspricht. So schwach war diese Kennzahl zuletzt im September 2021.
Die Verlangsamung sowohl der Gesamt- als auch der Kerninflation sind ermutigende Entwicklungen. Auch für die Federal Reserve, die sich mitten in einer Kampagne zur Straffung der Geldpolitik und Zinserhöhungen befindet, um die Nachfrage zu bremsen und die Inflation abzukühlen.