Ein rabenschwarzer Tag für die US-Börsen. In den letzten Jahren legte die Konjunktur der Vereinigten Staaten immer ein paar Prozentpunkte zu. An dieses Wachstum wird man aber in 2020 wohl nicht anknüpfen können. Die neuesten Daten zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) liegen vor und sie verheißen nichts Gutes.
Hochrechnung bestätigt massiven Einbruch
Bis zuletzt keimte noch ein wenig Hoffnung, dass die milliardenschweren Finanzhilfen der Regierung etwas Wirkung zeigen. Jetzt steht in der Statistik eine zweistellig rote Zahl. Die Wirtschaftsleistung der USA hat im zweiten Quartal 2020 um 32,9 Prozent abgenommen. So sieht es zumindest bei einer Hochrechnung für das gesamte Jahr aus. Diese erste Einschätzung kann noch korrigiert werden, gibt aber den generellen Trend vor.
So stark abgerutscht ist die USA in einem Quartal noch nie. Womöglich greifen die Geldspritzen erst im dritten Quartal und später. Bislang scheinen nur sehr wenige Firmen vor Corona gerettet worden zu sein. Leider hatte bereits der Zeitraum von Januar bis Ende März ein negatives Ergebnis geliefert.
Für US-Präsident Donald Trump ist dies ebenfalls ein herber Rückschlag. Ihm wird dies zu Lasten gelegt und in wenigen Wochen stünden die Wahlen an. Jedoch plädiert Trump bereits für eine Verschiebung dieser.
Erholung & höhere Infektionszahlen
Ein zweiter Lockdown kommt für ihn nicht in Frage. Die Wirtschaftsleistung hatte ab Mitte Mai erste Zeichen der Erholung gezeigt. Doch in den vergangenen Wochen stiegen die Infektionszahlen wieder enorm an. Einige US-Bundesstaaten ergriffen deshalb wieder Einschränkungen im täglichen Leben. Weshalb die Konjunktur erneut am Wachstum gehindert wird – zumindest regional.
Zugleich lag die Arbeitslosenquote mit 11,1 Prozent im Juni noch deutlich über dem Niveau vom Jahresanfang. Fed-Chef Jerome Powell stimmte gestern die Bevölkerung auf eine sehr unsichere Entwicklung ein. Ohne Covid-19 unter Kontrolle zu haben, dürfte sich die Wirtschaft nicht vollständig erholen können, meint Powell.
Zumindest steht die USA mit diesem massiven Abschwung nicht alleine da. Viele andere Länder melden ebenfalls herbe Verluste.