Während weltweit Maßnahmen gegen das Coronavirus ergriffen werden, gerät vieles in den Hintergrund. So auch der schon drei Jahre währende Handelsstreit zwischen den USA und China. Was der damalige US-Präsident Donald Trump ins Rollen brachte, setzt sein Nachfolger Joe Biden fort. Der will einen ähnlich harten Kurs fahren. Nach einer längeren Pause, wollen sich die beiden Nationen nun wieder in Verhandlungen begeben. Mit ungewissem Ausgang für die Wirtschaft.

Erste Gespräche unter Joe Biden

Für den neuen US-Präsidenten standen zunächst andere Punkte auf der Tagesordnung, nachdem man ihn vereidigt hatte. Nun hieß es, dass seine neue US-Handelsbeauftragte Katherine Tai das Gespräch mit Chinas Vizepremier Liu He gesucht hat. Sie hätten sich offen, pragmatisch und konstruktiv ausgetauscht, heißt es. Eine sehr verhaltene Antwort, welche auf Ungereimtheiten hindeutet. Aber wer hätte es auch anders erwartet?

Beim virtuellen Treffen stellte Tai klar, dass die arbeitende Bevölkerung sowie die stete Überprüfung der Handelsbeziehungen im Mittelpunkt stehen. Am Ende stimmten beide ein, sich auch künftig zu Gesprächen treffen zu wollen.

Trotzdem ist beiden Seiten bewusst, wie stark sie miteinander konkurrieren. China möchte in absehbarer Zeit die größte Handelsmacht werden. Während die USA dies gern verhindern möchten. Notfalls auch mit harten Bandagen. Weiterhin steht der Vorwurf im Raum, China würde sich unfairer Handelspraktiken und dem Diebstahl geistigen Eigentums bedienen.

Anfang 2020 kam es unter Trump zu einer ersten Teilvereinbarung. Die Einhaltung des Abkommens soll etwa alle halbe Jahre überprüft werden. China stimmte zu, deutlich mehr Waren aus den USA zu importieren und zwar im Wert von 200 Milliarden US-Dollar. Hier steht eine abschließende Bewertung von offizieller Seite noch aus. Analysten schätzen jedoch, dass China dieses Ziel bislang verfehlt.

Unterdessen liegen in beiden Ländern immer noch milliardenschwere Strafzölle auf diversen Waren. Trump begann den Handelsstreit damals, nachdem das massive US-Handelsdefizit mit China deutlich wurde.

US-Geheimdienste sollen Corona-Laborthese prüfen

Im Hintergrund der Verhandlungen wird die Laborthese zum Ursprung des Coronavirus wieder aufgerollt. US-Geheimdienste sollen sich dieser annehmen, um die Herkunft der Pandemie eindeutig zu identifizieren. Chinas Regierung hält dies für eine Frechheit und streitet alles ab. Dabei soll sie nicht wenig Einfluss auf das abschließende Untersuchungsergebnis der WHO genommen haben. Sollte der Ausbruch tatsächlich in Wuhan begonnen und von Menschen gemacht sein, dürfte dies den Handelsstreit zwischen den Vereinigten Staaten und dem Reich der Mitte lichterloh brennen lassen.