Viele Tage lang haben die US-Börsen gezittert, weil die Vereinigten Staaten kurz vor ihrer Zahlungsunfähigkeit standen. Das politische Kräftemessen hat nun vorerst ein Ende gefunden. US-Präsident Joe Biden hat am Samstag seine Unterschrift gegeben, um die staatliche Schuldenobergrenze temporär auszusetzen. Somit bleibt seiner Regierung samt allen Behörden weiter handlungsfähig. Anleger und Börsen können damit vorübergehend aufatmen. Was sich heute bemerkbar machen dürfte, wenn der Aktienhandel in die neue Woche startet.
Parteiübergreifenden Kompromiss gefunden
Es ist nicht das erste Mal, dass die USA in den letzten Jahren vor diesem Problem stand. Nachdem der Kongress für den Kompromiss grünes Licht gegeben hatte, fehlte nur noch die Unterschrift von Präsident Biden. Dieser waren lange Debatten vorausgegangen, bis die Parteien zu einem gemeinsamen Beschluss fanden. Nun haben die Demokraten und Republikaner das drohende Unheil vorerst abgewendet.
Die Schuldenobergrenze der Vereinigten Staaten bleibt bis 2025 aufgesetzt. Sie war bei knapp 31,4 Billionen US-Dollar festgesetzt. Parallel dazu muss der Staat an der Reduzierung seiner Ausgaben arbeiten. Für die nächsten zwei Jahre wurde den Behörden ein Sparkurs auferlegt, damit das Schuldenproblem schrumpft. Eigentlich hatte Biden eine Vergrößerung des Bundeshaushalts angestrebt. Hier besteht für die Demokraten nun kein Handlungsspielraum mehr.
Staatliche Pleite gerade noch verhindert
Später hätte der Kompromiss nicht gefunden werden dürfen. Ohne den Erlass wären die USA heute pleite gegangen. An den Börsen wurde schon auf eine mögliche Finanzkrise verwiesen, käme es zum Zahlungsausfall der weltgrößten Volkswirtschaft. Viele Politiker aus beiden Parteien sind mit dem Deal wenig zufrieden. Sie haben einfach das kleinere Übel gewählt, um die schwerwiegenden Konsequenzen zu verhindern. Biden brachte es am Freitagabend (Ortszeit) sehr treffend auf den Punkt: “Es hätte nicht mehr auf dem Spiel stehen können. Wir haben eine wirtschaftliche Krise und einen wirtschaftlichen Kollaps verhindert.”
Der US-Präsident gab somit Entwarnung und die Börsen können ihre Zitterpartie beenden. Ohne die Aussetzung der Schuldenobergrenze hätten acht Millionen Amerikaner schlagartig ihre Jobs verloren. Zudem wäre die Kreditwürdigkeit der USA in den Boden gestürzt. Biden lobte schlussendlich die gute Zusammenarbeit der beiden Parteien. Was den Republikanern und Demokraten meistens schwer fällt.