Wochenlang wurde sie angekündigt, nun hat die US-Notenbank die Entscheidung getroffen. Die Leitzinsen in den Vereinigten Staaten steigen seit heute wieder. Es ist nur ein kleiner Sprung, welcher Anleger nicht direkt verschrecken dürfte. Auch wollen die Notenbanker der Federal Reserve den Wirtschaftsaufschwung nicht abwürgen.
Der Nullzins endet nach zwei Jahren
Schon vor der Corona-Pandemie hatte die USA keinen besonders hohen Leitzins. Dann jedoch sah sich die Fed gezwungen daraus einen Nullzins zu machen. Nun erfolgte nach zwei Jahren ein winziger Sprung nach oben. Ein Viertel Prozent mehr darf es sein. Womit der Leitzins nun bei 0,25 bis 0,50 Prozent steht. Die Währungshüter wollen damit ein Zeichen gegen die weiterhin hohe Inflation setzen. Im Verlauf des Jahres sollen mehr Zinsschritte folgen.
Die Straffung der US-Geldpolitik hat damit begonnen. Klassische Geldanlagen werden damit vorerst nur geringfügig mehr Zuspruch erhalten. Anlegern an der Börse war diese Anhebung längst bewusst. Analysten hatten diese Veränderungen in ihren Berichten lange eingeplant. Gemäß der Fed, soll gegen Jahresende ein Zinsniveau von ca. 1,9 Prozent erreicht sein. Dies wiederum könnte die US-Börsen sehr wohl unter Druck setzen. Zumal im November nur 0,9 Prozent für den Leitzins verkündet worden waren.
In 2023 möchte die Federal Reserve die Zinsen weiter anheben. 2,8 Prozent sind als Ziel genannt. Zeitgleich fährt die Fed ihre Corona-Notprogramme runter. Dadurch verliert der Finanzmarkt eine milliardenschwere Stütze. Doch die Reaktion scheint angemessen, denn die Inflation legte zuletzt noch einmal um 7,9 Prozent zu.
Wann zieht die EZB nach?
Wenn der Leitzins steigt, bremst sich das Wirtschaftswachstum für gewöhnlich. Kredite können unter anderem nicht mehr so günstig ausgegeben werden. Unternehmen wie Privatpersonen verschieben ihre Investitionen mitunter. Auch deshalb wählt die Fed wohl so minimale Schritte, um den Finanzmarkt nicht zu überfordern.
Die nächste Frage ist: Wann zieht Europa nach? Seitens der EZB gibt es hierfür noch keine konkreten Pläne. Während ein genaues Datum für den nächsten Zinsschritt fehlt, werden die Anleihekäufe zurückgefahren. Im Sommer soll Schluss mit der monatlichen Finanzspritze in Milliardenhöhe sein.