In den USA scheint sich ein neuer Trend zu ergeben. Immer wenn für Donald Trump und seine Berater ein Handelspartner zu übermächtig erscheint, wird von einer Gefahr für die nationale Sicherheit gesprochen. Mit diesem Totschlagargument wehrte der US-Präsident nun auch die geplante Übernahme von Qualcomm ab.
120 Milliarden US-Dollar geboten
Qualcomm zählt in den USA zu den erfolgreichsten Unternehmen. Dessen ist sich auch der Konkurrent Broadcom bewusst und bot deshalb knapp 120 Milliarden US-Dollar für die Übernahme an. Leider sitzt der Mitbewerber in Singapur und somit würde Qualcomm an einen ausländischen Besitzer wechseln. Ganz klar ein rotes Tuch für Donald Trump, weshalb er den Deal untersagt hat.
Protektionismus vom Feinsten und mit Sicherheit nicht der letzte Fall bei man die nationale Sicherheit gefährdet sieht. Hierfür habe man „glaubhafte Belege“ gefunden. Womit der US-Präsident auf den weiteren Verlauf nach der Übernahme anspielt. Hier heißt es nämlich, dass Broadcom den Mitstreiter Qualcomm zerlegen und veräußern wolle. Einige Geschäftszweige könnten zu Huawei wechseln. Ein Konkurrent aus China und damit der beste Grund für Trump sein Nein auszusprechen. Mittlerweile bahnt sich ein handfester Handelskrieg mit China an.
USA blockiert China zum vierten Mal
Seit dem Zweiten Weltkrieg hat die USA nur sehr wenige Vorhaben dieser Art verboten. Interessanter Weise ließen die US-Präsidenten nur Deals mit China nicht zu. Die Windfarmen in Oregon wollten Investoren übernehmen, aber Präsident Obama sagte nein. Präsident Bush wehrte sich 1990 gegen den Verkauf vom Flugzeugzulieferer Mamco aus Seattle.
In Washington brodelte also schon immer ein gewisser Konflikt mit China. Vermutlich aus Angst irgendwann nicht mehr die größte Wirtschaftsmacht zu sein. Trump lebt diesen China-Hass lediglich extremer aus und nimmt dafür kein Blatt vor den Mund.
Wie viel Bedrohung in der Übernahme von Qualcomm wirklich steckt, sei dahingestellt. Im Reich der Mitte strebt man zumindest in vielen Branchen die Spitzenposition an. Bspw- möchte Peking im Technologiesektor die führende Rolle spielen. Hinweise dazu finden sich in der „Made in China 2025“-Strategie von Präsident Xi Jinping.
China plant viele Zukäufe um sich den USA anzunähern. Diese sieht wiederum den „Tod durch China“ vor Augen. So bezeichnete es zumindest Trumps Handelsberater Peter Navarro.