Am gestrigen Dienstag gab es ein Update zur Inflation in den USA. Die Erwartungen wurden bestätigt, denn die Teuerungsrate verlor an Boden. Vor allem der S&P 500 und Nasdaq profitierten von dieser Nachricht. Sie erzielten zum Börsenschluss den höchsten Stand seit einem Jahr. Mit Spannung hoffen Anleger nun darauf, dass die Federal Reserve bei den Zinsanhebungen auf die Bremse tritt. Bestenfalls pausieren die Währungshüter den nächsten Schritt, um die weitere Entwicklung der Wirtschaft abzuwarten.

Starke Kauflaune an den US-Börsen

Rückblickend schrumpfte die Inflation im Mai auf vier Prozent zurück. Im April betrug sie noch 4,9 Prozent. Die aggressive Zinspolitik der Notenbank scheint langsam aufzugehen. Am heutigen Mittwoch setzen sich die Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell wieder zusammen. Mittelfristig möchten die Entscheidungsträger eine Teuerungsrate von zwei Prozent sehen. Davon ist man in den USA immer noch weit entfernt.

Aber der Preisdruck lässt schrittweise nach und das hat gestern für eine starke Kauflaune an den US-Börsen gesorgt. Dem Dow Jones gelang es 0,4 Prozent zu wachsen, sodass er den Handel bei 34.212 Punkten beendete. Noch stärkere Zuwächse erlebten der S&P 500 mit einem Plus von 0,7 Prozent sowie der Nasdaq mit 0,8 Prozent. Somit schafften es die Indizes auf 4.369 bzw. 13.573 Zähler.

Das Rohöl der Sorte West Texas Intermediate verteuerte sich um 2,1 Prozent. Damit kostete ein Barrel mit 159 Liter Rohöl wieder 69,17 US-Dollar. Der Wechselkurs zwischen Dollar und Euro blieb von den Nachrichten unbeeinflusst.

EZB hebt die Leitzinsen voraussichtlich an

Während bei der Fed um eine mögliche Zinspause spekuliert wird, rechnen Experten bei der EZB mit einem weiteren Schritt nach oben. Die Europäische Zentralbank hatte ihre Geldpolitik etwas später als die USA umgestellt. Außerdem fielen ihre bisherigen Anhebungen weniger drastisch aus. Für die nächste Sitzung am Donnerstag gilt ein weiteres Viertel Prozent als weitestgehend eingepreist.

In Großbritannien kämpfen die Währungshüter mit einer Lohn-Preis-Spirale. Die Löhne waren zuletzt überraschend stark gestiegen (+7,2 Prozent). Was die Bank of England dazu veranlassen dürfte, die Leitzinsen anzuheben. Ein Blick in den Fernen Osten zeichnet ein ganz anderes Bild ab. Die People’s Bank of China (PBoC) entschied sich für eine lockere Geldpolitik zum Wohle der Konjunktur. Weitere Maßnahmen sollen laut Medienberichten folgen. Sollte der Plan aufgehen, könnte die Rohstoffnachfrage in den kommenden Monaten davon profitieren.