Das mag sich jetzt auf den ersten Blick kontrovers lesen, aber dem ist nicht so. Volkswagen will mit seinen Automobilen die Weltspitze übernehmen und plant deshalb grosse Ausgaben, die unterm Strich aber bis zu 10 Milliarden einsparen sollen. Forciert wird dabei vor allem der Heimatmarkt, dem gut die Hälfte des Kapitals zugutekommen soll.
Sparen und investieren
Vor nicht all zu langer Zeit hatte VW ein grosses Sparprogramm angekündigt. Gleichzeitig will der Konzern sein Budget wie geplant nutzen, um in den nächsten fünf Jahren die gewünschten Fortschritte zu erzielen. Bis 2019 will der Autobauer 85,6 Milliarden Euro in seine Fabriken und neue Technologien stecken, lautet es aus dem Aufsichtsrat.
Auf dem grossen Plan stehen zwei Hauptziele. Zum einen will VW deutliche Einsparungen vornehmen, sodass die Erträge steigen, was ganz im Sinne der Aktionäre wäre. Zum anderen soll sich die Effizienz nachhaltig steigern lassen. Diese Aussage betraf zunächst nur die Kernmarke bei den PKWs, doch nun will Volkswagen dieses Konzept ausweiten, sodass sich am Ende insgesamt 10 Milliarden Euro einsparen lassen.
Der Fünf-Jahres-Plan steht damit. Konzernchef Martin Winterkorn: “Der hohe Innovationsdruck und die steigenden Anforderungen aus der CO2-Gesetzgebung an die Automobilindustrie erfordern auch in Zukunft hohe Entwicklungsausgaben.“ Folglich muss an anderer Stelle gespart werden. Zeitgleich korrigiert das Gremium die Investitionen für die kommenden fünf Jahre um 1,6 Milliarden Euro leicht nach oben, im Vergleich zum Vorjahr.
Pläne für Deutschland
VW will sich mit mehr als der Hälfte dieser Gelder um die 28 Standorte in Deutschland kümmern. Die Fahrzeugmodelle müssen modernisiert und die Palette erweitert werden. Ein Kernbereich sind die SUVs von VW. 41,3 Milliarden Euro sind bis 2019 für die Erforschung umweltfreundlicher Antriebe gedacht. Auf der anderen Seite liessen sich Kosten durch das Kaukastenprinzip senken. Die gemeinschaftlich geführten Unternehmen in China erhalten weitere 22 Milliarden Euro, um dort mehr VW-Werke zu errichten.
Und wozu das alles? Volkswagen möchte seinen Konkurrenten Toyota spätestens in 2018 als grössten Autobauer weltweit ablösen. Deshalb nimmt der Konzern hinsichtlich neuer Modelle, Werke und Technologien so viel Geld in die Hand!