Kurz nach dem Beginn der Corona-Krise in 2020, mussten die Freizeitparks von Walt Disney weltweit schließen. Auf unbestimmte Zeit fiel somit die wichtigste Einnahmequelle weg. Die Geschäftsleitung kompensierte dies mit zwei Schritten. Zum einen wurde die Dividende ausgesetzt, zum anderen investierte der Konzern massiv in seine Streamingdienste. Insbesondere Disney+ vervielfachte sein Angebot binnen kürzester Zeit.
Mit der fortschreitenden Impfkampagne, durften die Parks vielerorts wieder öffnen. Auch der Sommer mit anhaltend niedrigen Infektionszahlen trug seinen Teil dazu bei. Zum Wochenende hin veröffentlichte Disney seinen Bericht zum dritten Geschäftsquartal. Gleich darauf sprang die Aktie ein paar Prozent nach oben.
Überraschend schnelle & starke Erholung
Für Anleger war klar, dass sie keinen allzu langen Atem beweisen mussten. Bereits jetzt zeichnet sich die Erholung bei Disney ab. Das dritte Fiskalquartal brachte knapp über 17 Milliarden US-Dollar ein. Ein Plus von 44,5 Prozent und zugleich ein überraschend starkes Ergebnis. Pro Aktie erzielte das Unternehmen somit einen Gewinn von 80 US-Cent. Analysten hatten mit deutlich weniger gerechnet.
Weil Corona noch nicht als überwunden gilt, können Politiker jederzeit wieder Schließungen veranlassen. Disney schwimmt damit weiterhin in einem großen Pool aus Unsicherheiten. Parallel dazu stimmt das wachsende Digitalgeschäft das Management positiv. Über Disney+, ESPN+ sowie Hulu verzeichnet der Konzern rund 174 Millionen zahlende Abonnenten. Der Vorsprung zum Konkurrenten Netflix schmilzt damit weiter.
Kräftige Gewinnmitnahmen am Montagmorgen
Nach dem starken Kurssprung nach oben am Freitag, folgte heute früh ein kleiner, aber deutlicher Absturz. Zwischenzeitlich verlor das Wertpapier zwei Prozent und mehr. Trotzdem liegt der Kurs über dem Anfangsniveau von Ende letzter Woche. Von ihrem Allzeit-Hoch Anfang März ist die Aktie aber noch ein Stück weit entfernt.
Von Disney kennen die meisten nur die Freizeitparks, Filme und den Streamingdienst Disney+. Tatsächlich verdient das Unternehmen aber auch an Markenprodukten in den Bereichen Spielzeug, Mode, Bücher, Zeitschriften, Elektronikartikel und einiges mehr. Die stabil laufenden Geschäfte ermöglichten mit den Jahren einige große Übernahmen. Bspw. die Filmgesellschaft Lucasfilm und das Filmsegment von 21st Century Fox.