Joe Biden bekleidet seit wenigen Tagen sein neues Amt als Präsident der Vereinigten Staaten. Auch die Börsen sind ganz gespannt darauf, welchen politischen Kurs er verfolgen wird. Insbesondere die Maßnahmen, um die angeschlagene US-Konjunktur wieder zu pushen. Während des Wahlkampfs hat er vieles versprochen. In den ersten Tagen seiner Amtszeit zeigte er sich tatkräftig. Doch wie viel davon Realität wird, entscheidet mit über die Börsenstimmung der nächsten Wochen.
Ehrgeizige Pläne in die Tat umsetzen
Kurz vor seiner Amtseinführung versprach Biden ein weiteres billionenschweres Wirtschaftspaket. Dieses beinhaltet vor allem Einmalzahlungen für alle US-Bürger. Außerdem möchte Joe Biden den Mindestlohn auf 15 Dollar anheben. Wie viel er von seinem Vorhaben umsetzt und in welcher Zeitspanne, das beobachten die Analysten ganz genau. Doch noch herrscht Unsicherheit, ob die Republikaner im Senat zustimmen.
Ebenso wird sein Handeln bzgl. der Coronavirus-Pandemie mit Argusaugen überwacht. Viele Aktionen werden derzeit als durchschnittlich oder gar unterbewertet eingeschätzt. Lediglich bei den großen Tech-Aktien befürchten Analysten eine zunehmende Blasenbildung. Wenn Biden alles richtig macht und die Konsumlaune steigt, dürfte dies vielen Wertpapieren neuen Aufschwung verleihen.
Bilanzsaison nimmt Fahrt auf
In dieser Woche ist eine Reihe von Aktiengesellschaften aus dem Dow Jones mit ihren Bilanzen dran. Damit wird sich zeigen, wie sie das letzte Quartal in 2020 gemeistert haben, oder auch nicht.
Vom Zinsentscheid der US-Notenbank Fed wird am Mittwoch nicht viel erwartet. Relevant werden lediglich mögliche Äußerungen zu weiteren Finanzhilfen sein. Ansonsten bleibt das Zinsniveau mit großer Sicherheit so wie es ist. Auch in Europa erwartet niemand von der EZB eine plötzliche Änderung des geldpolitischen Kurses. Interessanter werden dagegen die Kennzahlen zur den US-Konsumausgaben und den US-Frühindikatoren sein. Deren Veröffentlichung steht kurz vor dem Wochenende an.
Auch in Europa beginnt nun die Bilanzsaison, um das vergangenen Jahr endgültig beurteilen zu können. Beginnend heute mit dem Ifo-Geschäftsklima-Index. Wegen der anhaltend angespannten Corona-Lage ist mit einem durchwachsenen Ifo-Barometer zu rechnen.