Betrachtet man die Wirtschaft in ihrer globalen Gesamtheit, so geht es langsam wieder bergauf. So sieht es zumindest die Weltbank, welche nach einigen Jahren des Pessimismus ihre Prognose endlich wieder ins Positive gekehrt hat.

2,7 Prozent Wachstum in 2017

Ihre Einschätzung zur aktuellen Lage und der kurzfristigen Zukunft, teilte die Weltbank am gestrigen Sonntag mit. Ein Großteil der Märkte sei gestärkt und auch die Rohstoffpreise erholen sich. Es herrsche allgemein mehr Vertrauen im Bezug auf das weltweite Wachstum, heißt es. Im letzten Jahr wuchs die Weltwirtschaft um 2,4 Prozent, für 2017 rechnet die Weltbank mit 2,7 Prozent. Somit ist es die erste positive Tendenz zwischen Juni und dem vorangegangen Januar seit mehreren Jahren.

Weltbank-Ökonom Ayhan Kose meinte dazu: „Wir haben unsere Wachstumsprognose zum ersten Mal seit vier Jahren nicht gesenkt und ich denke, dass das ein gutes Zeichen ist.“ Er spricht von einem sich langsam festigenden Wachstum. Wichtig war eine Analyse bei den Zinsanhebungen der US-Notenbank Fed im Dezember 2016 und März 2017. Darauf haben die Märkte gut reagiert. Die Wahl in Frankreich verlief ebenfalls positiv.

Die Opec und andere große Ölförderer haben zudem ihre Produktion leicht gedrosselt. In Folge scheint sich der Ölpreis zu stabilisieren und stieg zeitweise sogar wieder etwas an. Insgesamt erachtet die Weltbank nun das Risiko für ein Sinken der Konjunktur geringer.

Europa und Japan als treibende Faktoren

Dann gab die Weltbank noch eine  genauere Einschätzung zu einzelnen Märkten. So erwartet sie in der Euro-Zone ein Wachstum von immerhin 1,7 Prozent, statt der 1,5 Prozent im Januar. Japan erweist sich als noch vielversprechender und stieg von 0,6 auf 1,5 Prozent. Positiven Einfluss nehmen hier die lockere Geldpolitik sowie die hohe Nachfrage beim Export von Gütern.

Gefährlich sei hingegen das Vorgehen von US-Präsident Donald Trump. Dessen Politik ist alles andere als vorhersehbar. Das dürfte dazu führen, dass viele Unternehmen ihre geplanten Investitionen aufschieben und erst später handeln.

Ebenfalls weniger Geld werde in den Schwellenländern Brasilien, die Türkei und vor allem China ausgegeben. Wuchs deren Konjunktur in 2010 noch etwa zehn Prozent, waren es nur noch drei Prozent in 2016 gewesen. Russland hat unterdessen wieder etwas Fahrtwind aufgenommen.