Wenn der Urlaub irgendwo auf der Erde nicht mehr reizvoll ist, fliegt man eben ins Weltall. Eine wachsende Anzahl von Unternehmen arbeitet an dieser Möglichkeit. Jeder, der über das nötige Kleingeld verfügt, kann sich damit unseren blauen Planeten von oben anschauen. Der sogenannte Weltraumtourismus nimmt langsam Fahrt auf. Richard Branson hat mit Virgin Galactic nun seine ersten zahlenden Kunden erfolgreich befördert.

450.000 Dollar pro Flugticket

Bis hierhin war es ein langer Weg voller Fehlschläge. Branson gründete sein Unternehmen bereits in 2004. Bislang gab es nur fünf Flüge ins Weltall, um die Technologien ausgiebig zu testen. Er selbst nahm im Sommer 2021 an einem Testflug teil. Jetzt war alles soweit und drei mutige Italiener wagten das Abenteuer. Sie zahlten den Preis von 450.000 US-Dollar pro Person, um auf diese besondere Weise abheben zu dürfen.

Ursprünglich sollten es nur 250.000 Dollar oder weniger sein. Doch trotz steigender Kosten sind die Tickets heiß begehrt. Knapp 800 Flüge soll Virgin Galactic bereits vorverkauft haben. Die kürzlich gestarteten Italiener fanden sich im US-Bundesstaat New Mexico ein. Es waren zwei Angehörige der italienischen Luftwaffe sowie ein Forscher. Sie verbrachten einige Minuten in der Schwerelosigkeit. Dann kehrte das Raumschiff „VSS Unity“ wieder zur Erde zurück.

Noch erfolgt der Trip ins Weltall mit Hilfe eines Trägerflugzeugs. Die Mission „Galactic 01“ nahm 90 Minuten in Anspruch. In der ersten Phase wurde die VSS Unity auf rund 15 Kilometer getragen. Von der flog das Raumschiff aus eigener Kraft weiter. Sein Ziel erreichte es bei einer Höhe von über 80 Kilometern. Hier liegt per Definition die Grenze zwischen der Erdatmosphäre und dem Weltall.

Die Chancen für Anleger

Das Konzept vom Weltraumtourismus ist nicht neu. Amazon-Gründer Jeff Bezos verfolgt mit Blue Origin ähnliche Ziele. Das Unternehmen konnte bereits 32 Menschen auf suborbitale Flüge mitnehmen. Im September kam es zu einem Unfall und seitdem bleibt die Rakete am Boden. Auch bei Virgin Galactic musste Branson viele Male nachbessern lassen. Jetzt scheint er seinem Konkurrenten buchstäblich davonzufliegen.

Für Anleger ergeben sich hierbei Chancen. Jedoch sollte einem das hohe Risiko bewusst sein. Blue Origin ist derzeit noch nicht an der Börse gelistet. Virgin Galactic allerdings schon (WKN: A2PTTF). Die guten Nachrichten über den ersten kommerziellen Flug beflügelten das Wertpapier kurzzeitig. Jedoch schaffte es die Aktie seit ihrem Start nicht mehr über die Marke von 10 US-Dollar pro Stück hinaus.