Fast alle Wirtschaftsdaten der letzten Zeit stimmten mit einer guten Nachricht überein, die von einem ansehnlichen US-Wachstum bei sinkender Inflation geprägt war. Diese Schätzung hat die Federal Reserve dazu veranlasst, mit der Senkung der Zinssätze zu beginnen und gleichzeitig den Aktienmarkt auf neue Höchststände steigen zu lassen.

Sanfte Landung in Sicht

Es ist die „sanfte Landung“, welche die Fed gerne hätte, die sich jedoch in früheren Zyklen, als die Zinssätze hoch waren, als schwer zu erreichen erwies. „Die Zentralbanken lockern ihre Geldpolitik, da der typische Rezessionshintergrund fehlt“, eklärt Bob Doll, CEO von Crossmark Global Investments. „Die Gewinnerwartungen der Unternehmen schwächen sich ab, aber nur geringfügig. Die Debatte zwischen der gewünschten sanften Landung und einer spürbaren Verlangsamung/Rezession wird weitergehen.“

Diese Woche wird diese Idee mit einer Reihe von Berichten über die Gesundheit des Arbeitsmarktes erneut auf die Probe gestellt. Es gibt weniger Jobs, die Arbeitssuche dauert länger und das Tempo der Lohnzuwächse hat sich verlangsamt. Es wird immer noch eingestellt, aber in einem Tempo und auf einem Niveau, das niedriger ist als vor einem Jahr.

Als Erstes gibt es am Dienstag die Zahl der offenen Stellen für August vom US-Arbeitsministerium veröffentlicht. Es wird erwartet, dass es einen kleinen Rückgang gegenüber den 7,7 Millionen im Juli gibt. Das private Lohn- und Gehaltsabrechnungsunternehmen ADP veröffentlicht am Mittwoch seine monatliche Umfrage unter Arbeitgebern des privaten Sektors für September. Analysten erwarten eine Verbesserung gegenüber den 99.000 vor einem Monat geschaffenen Stellen auf etwa 125.000.

Stellenwachstum hat sich halbiert

Nach einem durchschnittlichen Zuwachs von 250.000 pro Monat im Jahr 2023 hat sich das Tempo des Stellenwachstums in den letzten drei Monaten auf eine durchschnittliche monatliche Rate von 116.000 verlangsamt. Der neueste Stand wird am Freitag bekannt gegeben, wenn die Regierung den monatlichen Beschäftigungsbericht für September offenlegt. Ökonomen erwarten einen leichten Anstieg auf 146.000 gegenüber den 142.000 im August.

„Mit der Abkühlung der Nachfrage haben sich auch die Preissetzungsmacht und die Gewinnmargen abgekühlt, was zusammengenommen die Einstellungsquote belastet“, meint Sam Bullard, Managing Director und leitender Ökonom der Corporate and Investment Banking Group von Wells Fargo. Bullard wies auch auf einen weiteren Faktor hin, welcher die Wirtschaftsdaten und das Verhalten der Verbraucher beeinflussen könnte – die Wahlen 2024, die jetzt kaum nur noch einen Monat entfernt sind. Die Kandidaten bieten völlig unterschiedliche Wirtschaftspolitiken, wenn es um Steuern, den Umgang mit hohen Preisen und Pläne zur Unterstützung der Mittelschicht geht.