Russland greift die Ukraine an und als Folge dessen hagelt es Sanktionen. Der Konflikt löst zudem große Sorgen aus und diese schlagen sich auf den Energiemarkt nieder. Die Preise für Öl und Gas steigen enorm und das in rasantem Tempo. Immerhin gilt Russland als einer der wichtigsten Lieferanten für fossile Brennstoffe. Ist dies der Beginn einer drohenden Energiekrise?

Import-Verbote würden alles verschlimmern

Bei den gewählten Sanktionen gegen Russland hat Europa bislang den Energiesektor ausgelassen. Schon jetzt hat die Rohöl-Sorte Brent ihre Bestmarke von 2008 geknackt. Die wichtigen Erdgas-Pipelines Nord Stream 1 & 2 sind besonders für Deutschland sehr wichtig. Ein Stopp des Imports würden die vorhandenen Reserven nicht lange puffern können. Schlimmstenfalls müssten manche Regierungen die Ressourcen zeitweise rationieren. An den europäischen Aktienmärkten ist die Nervosität deutlich ablesbar.

US-Titel bleiben bis dato weitestgehend entspannt. Doch die steigenden Energiepreise drücken auch dort die Konsumlaune. Denn am Ende des Monats bleibt weniger Geld zum Ausgeben übrig. Allerdings besitzen die Vereinigten Staaten mit ihrem Fracking einen entscheidenden Vorteil. Sie können Öl und Gas selbst fördern. Trotzdem beeinflussen anziehende Energiepreise den internationalen Handel negativ. Mittelfristig könnten also auch US-Unternehmen darunter leiden.

Hierbei darf nicht vergessen werden, dass die meisten Nationen der Erde immer noch mit einer hohen Inflation zu kämpfen haben. Die Situation für Verbraucher und Anleger gilt als extrem angespannt.

Andere Rohstoffe steigen ebenfalls im Preis

Rohöl und Erdgas werden nicht nur für den Transport sowie die Energieproduktion benötigt. Ebenso helfen sie dabei, weitere Rohstoffe zu gewinnen. Ein gutes Beispiel ist der Palladium-Preis. Dieser stieg binnen weniger Stunden um knapp 15 Prozent an und kostete deutlich über 3.400 US-Dollar je Feinunze. Russland trägt einen erheblichen Teil zu den regelmäßigen Palladium-Lieferungen weltweit bei. Ein starkes Druckmittel, denn für diese Produktion gäbe es bei einem Lieferstopp keine Alternative.

Ein weiteres Rohstoff-Beispiel ist Nickel. Zwischenzeitlich gewann dessen Preis mehr als 30 Prozent hinzu. Und wie so oft in Krisen, legte der Goldpreis wieder zu. Kürzlich erzielte er mehr als 2.000 US-Dollar je Feinunze.