Wenn sogar die oftmals innovationsträge Politik in Deutschland über Wasserstoff als neue Energiequelle nachdenkt, ist sie einen Blick wert. Weltweit keimen nun Pläne auf, wie man das chemische Element sinnvoll einsetzen könnte. Wasserstoff birgt das Potential, eine saubere Energiewende herbeiführen zu können. Weil viele Staaten dieses Ziel anstreben, lohnt sich für Anleger ein Blick auf geeignete Aktien.
Grauer, blauer & grüner Wasserstoff
Der meiste Wasserstoff wird derzeit als Abbauprodukt bei der Gewinnung von Erdgas gesammelt. Weltweit sprechen wir hier von etwa 70 Millionen Tonnen im Jahr. Doch leider ist dieser „graue Wasserstoff“ nicht gut für die Umwelt, da verunreinigt.
Wie wäre es dann mit blauem Wasserstoff? Diesem wurde das Kohlendioxid entzogen. Also ein vorläufiger Kompromiss, um ein gutes Verhältnis zwischen Umweltschutz und Kosteneffizienz zu wahren. Allerdings werden dafür fossile Energiequellen verwendet.
Und was ist mit grünem Sauerstoff? Diese Wortspielerei zielt auf den „grünen Strom“ ab. Es handelt sich also um Wasserstoff, welcher saubere Energie produziert. Mittelfristig geht an ihm nichts vorbei.
Potential & Herausforderungen
Jedoch ist grüner Wasserstoff sehr aufwendig in der Herstellung. Aufgrund zu geringer Nachfrage, liegen die Kosten für ihn noch deutlich zu hoch. Hier bracht es mehr Abnehmer und verbesserte Technologien, um ihn wettbewerbsfähig zu machen. Interessant ist hierbei, dass Wind- und Sonnenenergie genutzt werden kann, um grünen Wasserstoff herzustellen. Dann ist er nämlich nicht nur sauber, sondern auch ohne fossile Brennstoffe hergestellt worden.
Allerdings ist diese Trendwende schon einmal geschehen, nämlich beim Solarstrom. Experten schätzen, dass sich die aktuellen Kosten nur halbieren müssten. Was binnen der nächsten zehn Jahre geschehen könnte, so eine vorsichtige Prognose.
Interessante Wasserstoff-Aktien
Deshalb lohnt sich schon heute ein Blick auf Wasserstoff-Aktien. Das sind in erster Linie produzierende Unternehmen, aber auch jene Konzerne, welche mit der neuen Energiequelle anbandeln.
Nikola hat sich von Beginn an die Produktion von Hybridantrieben auf die Fahne geschrieben. Erst im Juni ging das Unternehmen an die Börse. Gegründet von Trevor Milton, spielt Wasserstoff für ihn dabei eine große Rolle. Bereits in 2023 will das Unternehmen mit der Serienfertigung beginnen.
Weiter geht es mit PowerCell – einem schwedischen Unternehmen für Brennstoffzellen. Hier ist die Massenproduktion bereits für 2022 angedacht. Neben Nikola, wird auch Bosch von PowerCell beliefert.
Wasserstoff könnte viele Industriezweige deutlich umweltfreundlicher machen. Insbesondere die Stahlbranche, welche zu den schmutzigsten Herstellungsverfahren überhaupt zählt. Thyssenkrupp möchte bspw. grünen Wasserstoff für die Schmelzvorgänge verwenden.
Noch sind solche Entwickler, Produzenten und Abnehmer rar. Doch schon jetzt wird dem chemischen Element eine großartige Zukunft vorhergesagt. Günstiger Strom ohne gravierende Nachteile für die Umwelt, das klingt nach einem guten Deal!