Eines seiner Wahlversprechen hat der neue US-Präsident bereits umgesetzt. Joe Biden setzte sich für ein weiteres Finanzpaket ein, um die US-Bevölkerung zu unterstützen. In Kürze werden die meisten US-Bürger einen Scheck über 1.400 Dollar erhalten. Ginge es nach Biden, soll damit die Konjunktur angekurbelt werden. Bspw. um im Einzelhandel einzukaufen, welche lange Zeit wegen der geltenden Maßnahmen stark eingeschränkt blieb. Doch ist die Geldspritze an keinen konkreten Verwendungszweck gebunden.

Post von der Bundessteuerbehörde IRS

Mit der Auszahlung wurde der International Revenue Service (IRS) beauftragt. Die US-amerikanische Bundessteuerbehörde verschickt die Schecks zu je 1.400 Dollar per Post. Seit letztem Samstag sind die Beamten dabei, den immensen Briefverkehr vorzubereiten. Vermutlich hat ein Teil der Bürger ihre Auszahlung bereits auf dem Konto verbuchen können. So schnell und unkompliziert soll es gehen.

Zum dritten Mal erhalten die Bürger der USA somit eine finanzielle Zuwendung während der Corona-Pandemie. Bei der ersten Runde einigte sich die Regierung, damals noch unter Trump, auf 1.200 Dollar pro Person. In diesem Januar folgten weitere 600 Dollar. Über 30 Millionen Haushalte gelten dabei als zuteilungsberechtigt. In Summe hat die US-Regierung damit schon fünf Billionen Dollar locker gemacht.

Offener Verwendungszweck

Sollte das Geld wirklich so rasant eintreffen, dürfte sich der Effekt bald bemerkbar machen. Vorausgesetzt die Empfänger verwenden ihre Schecks tatsächlich für den Konsum. Biden wettet darauf, damit die Konjunktur einen neuen Boom erlebt. Immerhin macht der private Konsum in den USA etwa 70 Prozent der Wirtschaftsleistung aus.

Einerseits könnte der offene Verwendungszweck zum Tilgen von Kreditschulden verwendet werden. Wer keine Forderungen zu bedienen hat, legt die vierstellige Summe womöglich erst einmal auf die hohe Kante. In beiden Fällen hätten nur die Banken etwas davon. Eine dritte Option könnte sein, dass mit dem Geld an der Börse investiert wird. Was angesichts ewig niedriger Zinsen nicht abwegig wäre. Andererseits ist zu befürchten, dass die künstliche Stimulierung der Wirtschaft die Inflation nach oben treibt. Nicht alle Ökonomen betrachten das Hilfspaket deshalb mit positiver Stimmung.

In diesem Zusammenhang darf auch die Frage nach der Verhältnismäßigkeit gestellt werden. Denn laut offiziellen Angaben, sackte schrumpfte das US-Konjunkturwachstum in 2020 nur um 3,3 Prozent ab.