Vor knapp drei Jahren hat Marissa Mayer die Position der Yahoo-Chefin eingenommen.  Sie versprach Wachstum und einen Auswegs aus der Krise. Verändert hat sich seitdem recht wenig und deshalb wollen die Aktionäre Mayer am liebsten absetzen.

Hedgefonds macht Druck

Bei Yahoo investiert unter anderem Starboard Value, ein Hedgefonds der gern mehr von Mayer in den letzten Monaten gesehen hätte, ausser leeren Worthülsen. In einem offenen Brief wird sie deshalb zu drastischen Schritte aufgefordert. So soll die Beteiligung an Alibaba nicht abspalten, wie es momentan der Plan ist. Hierin sieht man eher die Zukunft und Starboard Value will die Veräusserung der Suchmaschine und des Werbegeschäftes. Genau darauf begründet sich Yahoo aber, weshalb der Verkauf dieser Sparten anzuzweifeln ist. Doch immer mehr Analysten sehen sowieso schon den Chefstuhl bald neu besetzt bei Yahoo.

Als Pionier im Internet wurde der Konzern bekannt, doch dann verpasste man den Anschluss und Google übernahm die Spitze. Seitdem laufen die Pläne nicht rund und auch Mayer hat daran nichts geändert. Die Investoren zeigen sich daher missmutig. Konkret schreibt das Starboard Value, man sei «verärgert über Ihre Weigerung, unsere Hilfe anzunehmen, und über Ihre Herablassung angesichts unserer ernsten Sorge über die aktuelle Lage von Yahoo».

Wie jedem Aktionär, verspricht sich auch der Hedgefonds eine möglichst hohe Rendite. An Alibaba hält Yahoo ungefähr 15 Prozent. Yahoo will diese abstossen und damit 30 Milliarden US-Dollar für seine Aktionäre freimachen. Unter Umständen wird Yahoo dabei vom Finanzamt zur Kasse gebeten und das wird nicht billig.

Steuerfrage überschattet Deal

Wenn Steuern anfallen, fällt die Rendite geringer aus und dieser Gedanke missfällt den Anlegern von Yahoo. Neben Mayer sind deshalb noch andere Entscheidungsträger ins Visier geraten. Finanzchef Ken Goldman werden ebenso Fehler vorgeworfen. Insgesamt habe der Verwaltungsrat zu viele falsche Entscheidungen getroffen und Chefin Mayer nicht ausreichend den Rücken gestärkt. Sollte sie tatsächlich ihren Posten verlassen, wäre dies wieder mit Kosten verbunden. Das widerspricht dem Sparkurs.

Dennoch schreiben oder sprechen manche von den letzten Tagen der Marissa Mayer. Der Druck von aussen wächst somit immer weiter. Die Ironie an der Geschichte, Mayer hat bis Mitte 2012 bei Google als Managerin gearbeitet.