Wieder sind wir in eine stürmische Börsenwoche gestartet. Am Montag konnten die großen Indizes zunächst viel Boden gut machen. Dann wurden die Steuerpläne von US-Präsident Biden präziser. Zu allem Übel erklärte US-Finanzministerin Janet Yellen nun, dass steigende Zinsen in naher Zukunft eine Option wären. Immerhin würden die billionenschweren Hilfspakete die Inflation befeuern.
Der „Yellen-Schock“
Die Auswirkungen von Corona und den damit verbundenen Einschränkungen belasten die US-Wirtschaft massiv. Deshalb kontert das US-Finanzministerium mit genauso schweren Argumenten. Billionen von Dollar fließen zum Wohle des wirtschaftlichen Aufschwungs. Sobald sich eine Besserung einstellt, gilt es den richtigen Zeitpunkt für den Ausstieg zu finden. Von einer steigenden Inflation wird so oder so ausgegangen. Zusammen mit einem starken Arbeitsmarkt, könnte dies die Grundlage für Zinserhöhungen bilden.
US-Finanzministerin Janet Yellen erklärte es wie folgt: „Es kann sein, dass die Zinssätze etwas steigen müssen, um sicherzustellen, dass unsere Wirtschaft nicht überhitzt, auch wenn die zusätzlichen Ausgaben im Verhältnis zur Größe der Wirtschaft relativ gering sind.“ Diese Worte ließ sie in einem Interview mit dem „Atlantic“-Magazin verlauten.
Für sie kämen keine starken Erhöhungen in Frage. Jedoch haben sich die Börsen an das jahrelange Zinstief gewöhnt. Gerade in den vergangenen Monaten haben Kleinanleger ihre Macht demonstriert und haben zunehmend in Wertpapiere investiert. Die voraussichtlich steigende Inflation betrachtet Yellen als temporär und notwendig, um international wettbewerbsfähig zu bleiben.
Noch kein Signal der Fed
Yellen sitzt dabei gar nicht in der Position, um den Leitzins anzuheben. Die US-Notenbank Fed allein entscheidet über Veränderungen. Deren Präsident, Jerome Powell, hat sich dazu bislang nicht geäußert. Die US-Geldpolitik bleibt bis auf Weiteres sehr locker. Das zuletzt geänderte Inflationsziel deutet eher ein wenig in die andere Richtung. Somit steht ein eindeutiger Kurs noch nicht fest.
Abzuwarten bleibt, wie sich das zwei Billionen Dollar schwere Infrastrukturprogramm von Präsident Joe Biden auf die Inflation auswirkt. Er möchte damit einem Jobwunder auf die Beine helfen, um die Mittelschicht anzukurbeln. Auf der anderen Seite möchte Biden dafür manche Besteuerung nach oben anpassen.