Heute und am morgigen Donnerstag steht Fed-Chefin Janet Yellen eine große Aufgabe bevor. Sie muss vor dem US-Kongress zur aktuellen Entwicklung sprechen. Am Freitag darauf werden einige US-Großbanken ihre Bücher öffnen. Daher sind Anleger in diesen Tagen bewusst ruhig und vorsichtig. Sie wollen erst alle Informationen kennen und dann entscheiden.
US-Notenbank sorgt für Unsicherheit
Befindet sich die US-Notenbank an einem Wendepunkt ihrer Zinspolitik? Darum dreht sich seit Dienstag an den New Yorker Börsen alles. Seitdem halten sich viele Großanleger zurück, die lieber erst einmal die Worte der Fed-Chefin Yellen abwarten wollen. Immerhin geht es um die geldpolitische Situation der USA und wie mit ihr weiter verfahren werden soll.
Und so behielten der Dow Jones und der S&P 500 die Ruhe. Nur beim Nasdaq Composite ließ sich eine leichte Verbesserung um 0,3 Prozent auf 6193 Punkte feststellen. Doch auch in Europa zeigten sich die Börsen nervös. Der Dax verlor mit 12.437 Punkten nur sehr geringfügig an Wert. Beim EuroStoxx50 waren es immerhin 0,4 Prozent weniger gewesen.
Yellen muss sich nicht nur vor dem US-Kongress äußern. Ihre Worte werden mit Sicherheit auch ganz genau von US-Präsident Donald Trump angehört. Und Börsianer wissen, dass der habjährliche Bericht in der Regel für große Auswirkungen an den Handelsplätzen gesorgt hat. Wie wird es wohl dieses Mal sein?
Yellen-Nachfolger hat bei Goldman Sachs gearbeitet
Was Yellen auch verkünden wird, Donald Trump hat sie schon seit seinem Wahlkampf im Visier. Er möchte sie am liebsten sofort ersetzen, so macht es den Anschein. Bis Anfang 2018 sitzt Yellen noch regulär in ihrem Amt. Danach wird neu entschieden und wie es aussieht, wird sie kein weiteres Mal zur Fed-Chefin ernannt werden.
Das Magazin „Politico“ hält Gary Cohn, den Wirtschaftsberater von Trump, für einen ganz heißen Kandidaten auf den Posten. Das Magazin habe hierzu mehrere Personen aus dem Kongress, Finanzministerium und dem Präsidialamt befragt. «Gary wird es, wenn er es will, und ich glaube, dass er es will», so soll es ein nicht genannter Republikaner ausgedrückt haben.
Cohn selbst sei mit seiner Arbeit als Wirtschaftsberater ausgelastet. Eine Sprecherin des Präsidialamtes deckte seine Aussage. Früher hat er bei Goldman Sachs als einer der Topmanager gearbeitet.