Der gestrige Börsentag war in den USA von einer Vielzahl beunruhigender Daten und Sorgen geprägt. Dementsprechend mussten die Aktien vieler Branchen deftige Abstriche hinnehmen. Besonders im Fokus stehen momentan die anhaltend hohen Zinsen und die schwache Konjunktur. Zudem drücken die Preise für Rohöl den Optimismus von Anlegern nach unten.

Zinsniveau bleibt vorerst bestehen

Nun dürften auch die letzten Hoffnungen auf bald sinkende Zinsen verflogen sein. Mehrere Währungshüter der Federal Reserve haben am Montagabend verkündet, dass sie hierfür aktuell keinen Spielraum sehen. Bestenfalls behalten die Leitzinsen ihr Niveau, schlimmstenfalls steigen sie bis zum Jahresende noch weiter. Dies hatte Fed-Chef Jerome Powell immer wieder angedroht.

Unter Berücksichtigung der momentanen Wirtschaftsentwicklung wolle die Fed alles unternehmen, um die Preisbildung zu stabilisieren. Denn die Inflation ist den Währungshütern seit mehr als einem Jahr zu hoch. Der Arbeitsmarkt entspannt sich nur teilweise und bleibt oftmals hinter den Erwartungen zurück. Viele Jobs gelten in den USA als unbesetzt, wie das Arbeitsministerium jüngst mitteilte. Wo Angestellte fehlen, bleibt möglicher Umsatz auf der Strecke.

Schon allein aus diesen Gründen wissen viele Anleger nicht, ob sie derzeit ihre Assets (Aktien, ETFs etc.) halten oder verkaufen sollten. Angesichts der roten Zahlen an den Börsen haben sich viele von ihnen für Letzteres entschieden.

Anhaltend hohe Ölpreise

Hinzu kommt, dass die Preise pro Barrel Rohöl vor etwa zwei Wochen stark zu steigen begannen. Sie haben ein ungewohnt hohes Niveau erreicht und dort sollten sie vorerst bleiben. Abermals gestiegen sind auch die Renditen für Anleihen.

Zusammen mit der weiterhin starken Inflation hat sich ein gefährliches Trio gebildet. Weshalb Geldanlagen an den US-Börsen derzeit weniger stark gefragt sind, da nur bedingt lukrativer als sichere Alternativen ohne Risiko. Für zehnjährige US-Anleihen gibt es derzeit schon fast fünf Prozent. Die einzig gute Nachricht in dieser Situation bezieht sich auf den starken US-Dollar. Als Devise gehandelt, genießt die Währung nun eine erhöhte Aufmerksamkeit.