Mit dem Beginn der Corona-Pandemie profitierte der Videokonferenzdienst Zoom vom zunehmenden Homeoffice. Weltweit wurde verstärkt von Zuhause aus gearbeitet. Mit dem Auslaufen der Maßnahmen in vielen Ländern, ging dieser „Corona-Bonus“ zurück und Zoom kämpfte mit sinkendem Interesse. Doch nun feiert das Unternehmen aus Kalifornien sein Comeback. Die vorgelegten Zahlen übertrafen die Erwartungen. Dennoch liegt der Aktienkurs weiterhin sehr niedrig. Folgt nun die Kehrtwende an der Börse?
Ergebnis pro Aktie negativ, aber besser als erwartet
Die Chance dafür besteht, denn Zoom Video Communications liefert dafür solide Kennzahlen. Von ehemals 1,32 US-Dollar je Aktie, sackte das Wertpapier auf 1,03 Dollar ab. Analysten gingen hingegen von weniger als 0,9 US-Dollar aus. Das Geschäftsquartal endete bei Zoom zum 30. April. In den drei Monaten erzielte das Unternehmen 113,6 Millionen Dollar. Im vergangenen Jahr lag dieser Wert etwa doppelt so hoch.
Damals verhalf Corona weiterhin zu hohen Nutzerzahlen. Die gute Nachricht: Nach der Pandemie wollen viele Unternehmen und Behörden das Homeoffice zum Großteil beibehalten. Damit sollte Zoom unterm Strich immer noch besser dastehen als vor dem Frühjahr 2020.
Schon jetzt spiegelt sich dies im Umsatz von 1,07 Milliarden US-Dollar wider. Dieser liegt zwölf Prozent über dem vorherigen Niveau. Zoom ging in 2019 an die Börse und hat schon deutlich bessere Zeiten erlebt. Der gestiegene Umsatz deutet auf eine mögliche Trendumkehr hin. Im noch laufenden Quartal strebt Zoom Erlöse von bis zu 1,12 Milliarden an. Was einen positiven Ausblick für die nahe Zukunft darstellt.
Reales Wachstum nach dem Corona Boom
Anleger des Unternehmens müssen hier langfristig denken. Corona hat die Bedeutung der Digitalisierung aufgezeigt und den dafür notwendigen Wandel beschleunigt. Zoom profitierte kurzzeitig überdurchschnittlich stark davon. Nun müssen die Kalifornier zeigen, dass sie reales Wachstum erzielen können. Auf Grundlage von gutem Marketing und einer sich weiterentwickelnden Software. Denn die Konkurrenz schläft nicht und ist definitiv vorhanden.
Der Corona Boom ist nun eindeutig vorbei und Plattform wie WebEx (Cisco) oder Slack (Salesforce) sind nicht weniger beliebt. Ach Microsoft Teams sowie Google Meet bieten Möglichkeiten für Videokonferenzen. Zoom befindet sich demnach in einem stark umkämpften Markt.