Vor etwas mehr als einem Jahr begann die Corona-Pandemie. Vorher galt Homeoffice als wenig bekannt, vielleicht sogar ein bisschen verpönt. Doch das kontaktarme Arbeiten von Zuhause aus gewann plötzlich ein starkes Interesse. Vom Homeoffice profitierten Zulieferer von PC Hardware sowie Entwickler von Softwares für Videokonferenzen. Mit an die Spitze konnte sich dabei der Dienst Zoom setzen. Dessen Kennzahlen entwickeln sich seitdem weiterhin gut. Obwohl immer mehr Angestellte in ihre Büros zurückkehren.

Erwartungen der Analysten übertroffen

Für Anleger ist das Unternehmen interessant, weil die Zoom Video Communications eine Aktie an der Börse anbietet. Aus dem neuesten Geschäftsbericht geht hervor, dass Zoom die Analysten überraschte. Statt der erwarteten 906 Millionen US-Dollar an Umsatz, waren es 956,2 Millionen. Der eingebuchte Nettogewinn von 227,4 Millionen Dollar bedeutet eine Steigerung um mehr als das Achtfache zum Vorjahresquartal.

Kurioser Weise zeigten sich Anleger weniger erfreut. Generell deckt sich die Kursentwicklung nicht mit den guten Zahlen. Im November startete das Wertpapier fulminant an der Börse. Im Februar erlebte sie erneut ein kleines Hoch und der neue Quartalsbericht ließ es leicht ins Plus drehen. Jedoch der Trend insgesamt geht abwärts.

Hohe Markenbekanntheit führt zu steigenden Abo-Zahlen

Auf der Suche nach einer geeigneten Software für Videokonferenzen, finden die meisten Nutzer den Weg zu Zoom. Das in Kalifornien gegründete Unternehmen, versucht seit 2011 Fuß zu fassen. Corona brachte den Katalysator ins Spiel. Immer mehr Nutzer entscheiden sich für ein kostenpflichtiges Abonnement. Was zunächst vor allem privat angenommen wurde, ist nun Bestandteil zahlreicher Unternehmen und Teams. Tägliche Videocalls ermöglichen eine bessere Zusammenarbeit, ohne dafür physisch anwesend zu sein. Der ideale Kompromiss zum Schutz der Gesundheit.

Zoom muss nun beweisen, dass es seine Nutzer weiter steigern kann. Die Herausforderung ist groß, sollte die Pandemie nun langsam ihr Ende einleiten. Schüler kehren dann wieder zum Präsenzunterricht zurück. Während bei manchen Eltern das Homeoffice dauerhaft Bestandteil des Alltags bleibt. Zumindest zeitweise oder durchgängig, dort wo es der Job erlaubt. Zugleich muss sich Zoom gegen die wachsende Konkurrenz durchsetzen. Auch Google und Facebook mischen hier zunehmend mit.