Im Sommer 1994 entschied sich Jeff Bezos dazu, Amazon zu gründen. In seinen Anfängen viel belächelt, scherzt heute niemand mehr über ihn. Denn der Konzern liefert stets konstante Zahlen. Auch im vergangenen Quartal standen wieder alle Zeichen auf Wachstum. Doch nach über 26 Jahren fand Bezos, dass es für ihn an der Zeit sei, neue Aufgaben wahrzunehmen. Anleger zeigten sich verstimmt und ließen das Wertpapier kurzzeitig fallen. Dieser Abschwung dürfte nur von kurzer Dauer sein. Denn der neu verkündete CEO sollte das Unternehmen ebenso erfolgreich führen.
Bezos hat neuen Wirkungskreis gefunden
Nach einer so langen Zeit, strebt Bezos nach Veränderungen. Langweilig wird ihm dabei sicher nicht. Der Multi-Milliardär sucht sich lediglich einen neuen Wirkungskreis. Zwar kam der Entschluss für die Öffentlichkeit überraschen, aber der Amazon-Gründer sah ihn als dringend an.
Was mit einem Online-Buchhändler begann, hat sich in fast drei Jahrzehnten zu einem Megakonzern entwickelt. Mit einer Bewertung von 1,7 Billionen US-Dollar, hat Bezos wirklich eine Meisterleistung vollbracht. Angesichts des gigantischen Börsenwerts, machte es ihn zum reichsten Menschen weltweit.
Dabei wollte er nicht nur als Tech-Mogul wahrgenommen werden. Er betrachtet sich ebenso als Familienvater, der mit seinen Kindern so oft es geht am Frühstückstisch sitzt. In diesen Tagen witzeln manche Medien darüber, dass er sich mit der Zeit auch optisch gewandelt habe. Nicht nur bei seiner Kleidung, sondern auch der Frisur. Die Glatze würde einem Unternehmer seines Formats besser stehen.
Amazon überlebte als eines der wenigen Tech-Unternehmen die Dotcom-Blase. Mit Kindle und Amazon Prime legte er die breite Basis fürs digitale Geschäft. Später kamen Cloud-Produkte und IT-Services hinzu.
Doch zeitgleich fand er immer noch die Zeit, über den Tellerrand von Amazon zu schauen. Er gründete mehrere Wohltätigkeits-Fonds. Darunter der „Day One Funds“ und der „Earth Fund“. Letzterer will den Klimawandel verlangsamen. Doch eben weil seine Online-Plattform so rasant wächst, hätte er keine Zeit mehr für seine Herzensprojekte gehabt. Nun hat er sich Raum für Neues geschaffen. Mit Sicherheit wird man weiterhin von ihm hören und lesen.
Der neue Amazon-Chef
Der 57-jährige Bezos gibt das Zepter weiter an Andy Jassy. Während dieser Name nur den wenigsten bekannt sein dürfte, ist Jassy innerhalb Amazons ein wichtiger Mann. Denn er leitet die Cloud-Sektion AWS. Einem der stärksten Wachstumszweige im Konzern. Ab dem dritten Quartal 2021 wird Jassy im CEO-Stuhl von Amazon sitzen.
Er ist als ein Mann mit Innovationen in Erscheinung getreten, welcher sich nicht vor Veränderung scheut. Zugleich war er der zweithöchste Manager bei Amazon. „Derzeit ist Amazon so erfinderisch wie nie zuvor, weswegen dies die optimale Zeit für den Wechsel ist“, erklärte Jeff Bezos dazu.
Für Jassy spricht ebenfalls, dass er fast die gesamte Zeit bei Amazon arbeitete. 1997 kam er frisch vom Studium und in 2006 war er für die Gründung vom Cloud-Geschäft AWS verantwortlich. Ihm ist es zu verdanken, dass Amazon in diesem Segment vor Google und Microsoft steht.
Privat liebt er Musik und Sport. Verheiratet und mit zwei Kindern gesegnet, scheint er einen bodenständen wie auch interessanten Charakter zu haben. Von nun an wird er deutlich mehr in der Öffentlichkeit rund von Amazon zu sehen sein.