US-Präsident Donald Trump kann eben doch nicht alles verhindern. Seitens der US-Regierung klagte man gegen den möglichen Kauf von Time Warner durch AT&T. Doch das zuständige Gericht gab nun grünes Licht. Folglich darf die Übernahme für 85 Milliarden US-Dollar stattfinden.
Milliardenschwere Übernahme startet
Sofern die US-Regierung nicht noch andere Rechtsmittel nutzt, dürfte der Deal bald über die Bühne gehen. Der Telekommunikationskonzern AT&T zahlt einen milliardenschweren Betrag. Time Warner wechselt somit den Besitzer. Was danach genau mit dem Medienkonzern geschieht, steht noch in den Sternen.
Vom zuständigen Richter gab es keine Steine in den Weg gelegt. Er bestätigte den Zusammenschluss und verzichtete auf Auflagen. Zuvor hatte die US-Regierung ihr Veto gegen die Transaktion eingelegt. Präsident Trump und die Öffentlichkeit wussten schon während des Wahlkampfes davon. Doch sein Widerstand blieb erfolglos. Das US-Justizministerium zog deswegen vor Gericht. Zur Debatte standen die womöglich höheren Kosten für Mitbewerber und Kunden. Auch befürchtet man eine Verlangsamung bei der Entstehung digitaler Angebote.
Richter Richard Leon sah dies anders. Für ihn gab es keine ausreichenden Beweise durch die Regierung. Ebenfalls sprach er sich gegen eine Aussetzung des Urteils aus. Makan Delrahim, Vertreter des US-Justizministeriums, werde sich dennoch die Begründung durchlesen und ggf. Maßnahmen ergreifen. Ein Widerspruch ist damit noch nicht vom Tisch.
Übernahme bis 20. Juni geplant
Nun soll es bei AT&T sehr schnell gehen. Noch bis zum 20. Juni 2018 will der Telekom-Anbieter die Summe überwiesen haben. Mit den 85,4 Milliarden Dollar kauft sich das Unternehmen aber nicht nur die Filmstudios Warner Bros und Time Warner ein. Auch der Kabelsender HBO und das Nachrichtennetzwerk CNN sind mit dabei. Die Strategie dahinter: AT&T möchte künftig seine Einnahmen auf verschiedene Branchen aufteilen.
An der Börse waren die Aktionäre geteilter Meinung. Für Timer Warner ging es über fünf Prozent ins Plus. Aktien von AT&T verloren nachbörslich 1,3 Prozent.
Branchenkenner vermuten, dass dieses Urteil den Weg für ähnliche Übernahmen frei macht. So hegt Comcast schon länger Interesse daran Twenty-First Century Fox zu kaufen. Solche Aufkäufe sollen die Möglichkeiten stärken sich gegen große Konkurrenten wie Netflix oder Google wehren zu können.