Das dürfte der größte Deal des Jahres sein. Der US-Konzern AT&T hat sich zum Kauf von Time Warner entschieden. Mit daran beteiligt sind HBO, Warner Bros. und CNN. Gemeinsam können sie die Kaufsumme von über 108 Milliarden US-Dollar stemmen. Nur einer hält davon überhaupt nichts.
107,50 Dollar je Aktie
Vertraglich einigte man sich auf eine Summe von 107,50 Dollar je Aktie. Der Wert liegt somit weit über dem aktuellen Kurs von 92,50 Dollar. Der eigentliche Kaufpreis würde damit „nur“ 85,4 Milliarden Dollar betragen. Jedoch müssen die Unternehmen noch einen dicken Schuldenberg mit finanzieren, sodass am Ende 108,7 Milliarden US-Dollar zu Buche schlagen. Sowohl bei AT&T als auch in der Chefetage von Timer Warner gab es keine Gegenstimmen zu der geplanten Übernahme.
Für AT&T-Chef Randall Stephenson sei es der perfekte Deal: “Ein großes Ärgernis für Kunden ist, dass sie einmal für Inhalte zahlen und dann nicht überall und auf jedem Gerät Zugriff darauf haben.” Unser Ziel ist es, das zu ändern.” Nun stellt sich nur noch die Frage, ob die amerikanischen Regulierungsbehörden etwas gegen diesen Deal sagen werden?
Doch auch hier zeigt sich Stephenson sehr selbstsicher: “Es wird kein Wettbewerber vom Markt verdrängt, es gibt keine Wettbewerbsbeschränkungen, die durch die Fusion dieser beiden Unternehmen entstehen.” Für Time Warner ist dieser Deal optimal gelaufen, weil man so weiter bestehen kann und zeitgleich einen Abnehmer für die immensen Schulden gefunden hat.
Donald Trump schlägt quer
Aktuell kandidiert der Unternehmensmogul Donald Trump für die Wahl zum US-Präsidenten. Er hat zu der Übernahme klar Stellung bezogen. Sollte er die Wahl gewinnen, würde er von seinem Veto-Recht Gebrauch machen und den Deal platzen lassen. Seiner Ansicht nach, gäbe es ansonsten zu viel Macht für ein paar wenige Manager. Genau solche „Machtstrukturen“ will er als Präsident verhindern. Die US-Behörden müssen sowie noch zustimmen und AT&T rechnet mit dem Abschluss erst Ende 2017. Also hätte Trump genügend Zeit alles zu verhindern. Doch vorher muss er seine eigene Schlacht gewinnen.