Mit seinen Betriebssystemen kann Bill Gates und sein Microsoft-Konzern nicht mehr das große Geld machen. Die Sparte der Smartphones kam nie so wirklich ins Laufen und trottet nun so vor sich hin. Insgesamt dürfte damit die Jahresbilanz 2016 nicht sonderlich rosig ausfallen. Wäre da nicht eine andere Sparte, welche dem Softwareriesen eine goldene Nase beschert.

116% Wachstum mit der Cloud

Das Cloud-Geschäft von Microsoft nimmt rasant an Fahrt auf. Deshalb konnten die Erlöse für das dritte Quartal im Jahresvergleich stabil bleiben. Der bereinigte Umsatz nahm sogar um drei Prozent zu. Damit hat der Konzern seine Anleger und die Analysten überrascht. 22,3 Milliarden Dollar für den Umsatz und 4,7 Milliarden Dollar für den Überschuss. Letzterer ging um vier Prozent zurück und dennoch freuten sich alle, denn die Vorhersagen hatten schlimmeres erwartet.

Die Anleger haben deshalb das Microsoft-Wertpapier um fünf Prozent steigen lassen. Im nachbörslichen Handel ergab dies einen Kurswert von mehr als 60 Dollar, ein neues Allzeithoch. Die Kehrtwende scheint somit eingeleitet, denn seit Jahresbeginn erkämpfte sich die Aktie 20 Prozent mehr. Der Plan von Microsoft-Chef Satya Nadella geht damit auf. Er will den Fokus auf die Cloud-Services erhöhen.

Im dritten Quartal des Jahres legte dieser Geschäftszweig um acht Prozent zu und generierte somit 6,4 Milliarden Dollar. Das größte Zugpferd stellt dabei die Cloud-Plattform Azure dar. Sie verzeichnete ein Wachstum von stolzen 116 Prozent. Dieser Sprung war nicht der erste, womit Nadella sehr zufrieden ist. Es wird hierbei vom „digitalen Wandel“ gesprochen, weil die Microsoft-Kunden ihre Daten immer öfter in die Cloud auslagern. Dadurch sind sie weltweit erreichbar und zudem existiert eine Kopie von sensiblen Daten, um gegen ihren Verlust zu schützen.

Abonnieren statt kaufen

In der Vergangenheit setze man bei seinen Softwares auf den klassischen Einmalpreis und weil dieser stets hoch ausfiel, verschloss sich Microsoft gegenüber wichtigen Zielgruppen. Nun erfolgt eine schrittweise Umstellung auf das Abo-Modell. Die Office-Anwendungen haben damit um sechs Prozent zulegen können. 6,7 Milliarden Dollar können sich sehen lassen. Das PC-Geschäft, die Smartphones und die Games mussten hingegen wieder Verluste hinnehmen.