Der Gründer und Chef des Konglomerats Berkshire Hathaway hat sich wieder in einem seiner berühmten Rundeschreiben zu Wort gemeldet. Darin erklärt er seinen Aktionären persönlich, was gut und schlecht lief. Jetzt nutzte er erstmals die Gelegenheit, um auch über seine Nachfolge zu reden. Immerhin feiert Warren Buffet in diesem Jahr seinen 90. Geburtstag.
Ende 2019 lief es weniger rund
Sein intuitives Gespür für Geldanlagen hat Buffet zur Investorenlegende gemacht. Doch im vierten Quartal 2019 musste sich Berkshire Hathaway mit weniger zufrieden geben. Der Gewinn sackte um 24 Prozent ab. Womit immerhin noch 4,4 Milliarden Dollar erwirtschaftet wurden. Die Einbußen verdankt Berkshire Hathaway vor allem den Geschäften mit Rückversicherungen. Naturkatastrophen rund um den Globus haben das Konglomerat viel Geld abverlangt. Kostenintensiv waren unter anderem die Großbrände in Australien sowie Kalifornien.
Beim Nettoüberschuss meldete das Unternehmen 29,2 Milliarden Dollar an. Der Vorjahreszeitraum verzeichnete einen Verlust von 25,4 Milliarden Euro. Buffet bremst die Euphorie der Anleger hierbei stets, weil es sich um eine stark schwankende Position in den Quartalsberichten handle.
Der operative Gewinn schrumpfte „nur“ um drei Prozent und erzielte somit 24 Milliarden Dollar. Ein neuer Rekord ergab sich mit 81,4 Milliarden Dollar beim Nettoergebnis. Gedankt sei es einigen Aktienbeteiligungen, welche raketenhaft zulegt.
Buffet bewertet 2019 in seinem Brief als durchwachsenes Jahr. Mit der Kursentwicklung von Berkshire Hathaway scheint er nicht zufrieden zu sein. Mit 10,9 Prozent lag das Wertpapier unter dem Durchschnitt der US-Börsen.
Aktienrückkäufe & Nachfolge
Lange Zeit hatten Investoren darauf gewartet, was Buffet mit seinem großen Barvermögen anstellen werde. Im vergangenen Quartal entschied er sich zu Aktienrückkäufen im Wert von 2,2 Milliarden Dollar. Ebenfalls ein neuer Rekord, bezogen auf ein Quartal. Es gab sogar einen Aufruf von Berkshire Hathaway an die Aktionäre, falls diese größere Stückzahlen verkaufen wollten.
Für Buffet rückt sein 90. Geburtstag in greifbare Nähe. Im August wird es soweit sein und zu diesem Anlass habe er alles für seine Nachfolge geregelt. Hinzu kommt, dass sein Verwaltungschef Charlie Munger schon 96 Jahre alt ist. Aber er beruhigte seine Anleger. „Das Unternehmen ist zu 100 Prozent auf unser Ausscheiden vorbereitet“, erklärte Buffet. Dabei nahm er Bezug auf seine Top-Manager, denen er das Fortführen von Berkshire Hathaway bedenkenlos anvertrauen kann.