Die Münchner Autobauer können sich beim Absatz nicht beklagen. Dennoch verzeichnen die Quartalsgewinne einen Rückgang und zwar stärker als gedacht. Schuld daran sind die hohen Entwicklungskosten der E-Mobilität. Doch glaubt man dem baldigen Ex-BMW-Chef, läuft beim Autokonzern alles nach Plan.

Ein Viertel weniger Gewinn

Vor den zu zahlenden Steuern, erzielte BMW rund 2,1 Milliarden Euro. Gut ein Viertel weniger wie im zweiten Quartal des Vorjahres. Zugleich teilten die Münchner jedoch mit, dass sie mehr Fahrzeuge verkaufen konnten.

BMW will sich für die Zukunft elektronischer Antriebe gut aufstellen. Deshalb stiegen in diesem Segment erneut die Investitionen. Forschung und Entwicklung beliefen sich im zweiten Quartal auf 1,4 Milliarden Euro. Ein Zuwachs von sechs Prozent, um die neuen Technologien und passende Modelle schneller voran zu bringen. Bestehende und neue Werke erhielten ebenfalls deutlich mehr Geld. Hier stiegen die Ausgaben um über ein Drittel auf 1,2 Milliarden Euro an.

„Der hohe Anteil an elektrifizierten Fahrzeugen trägt zudem zu höheren Herstellungskosten bei. Ungünstige Wechselkurseffekte und höhere Rohstoffpreise wirkten zwischen April und Juni ebenfalls dämpfend auf das Ergebnis“, heißt es im Quartalsbericht. In den Werken findet eine Umrüstung statt, um verschiedene Antriebstechnologien parallel herstellen zu können.

China liebt BMW

Während andere Autobauer mit ihrem Absatz im Reich der Mitte kämpfen, lief es für BMW auch hier sehr gut. Das zweite Quartal war von Wachstum geprägt. Der Konzernumsatz erzielte mit 25,7 Milliarden Euro knappe drei Prozent mehr. Beim Betriebsergebnis muss der Autobauer mit 1,5 Milliarden Euro Gewinn einen herben Verlust (-29% vor Steuern) einstecken.

Vorstandschef Harald Krüger wird seine Position bald verlassen. Für das aktuelle Quartalsergebnis fand er folgende Worte: „Wir liegen nach den ersten sechs Monaten auf Kurs, um unsere Ziele für das Gesamtjahr zu erreichen.“

Aktionäre ließen das Wertpapier trotzdem fallen. Während es gestern Nachmittag noch bei 67,62 Euro lag, kann die Aktie im Moment für 64,40 Euro erworben werden.

Durch neue Modelle sollte sich der Absatz im Verlauf des Jahres weiterhin positiv entwickeln. Allerdings senkt BMW die Erwartungen hinsichtlich des Konzernergebnisses. Womöglich steht noch eine Milliardenstrafe durch die EU-Kartellwächter an. Auch deshalb sind Anleger wohl nicht ganz zufrieden.

In zwei Wochen steht der Führungswechsel an. Dann leitet Oliver Zipse die Geschicke des Konzerns.