Der US-Wirtschaft könnte es kaum besser gehen. In vielen Branchen brummen die Geschäfte und Präsident Donald Trump klopft sich dafür gern selbst auf die Schulter. Ein tieferer Blick offenbart jedoch, dass dieser Boom nicht von Nachhaltigkeit geprägt ist. Weshalb der Internationale Währungsfonds (IWF) eine Warnung ausspricht.

Wachsende Verschuldung als Alarmsignal

IWF-Chefin Christine Lagarde erklärte in Washington: „Die öffentlichen Schulden der Vereinigten Staaten sind auf einem nicht nachhaltigen Weg.“ Alles zusammen gerechnet ergibt sich eine Verschuldung von 107 Prozent des Bruttoinlandprodukts.

Lagarde spricht dabei das wachsende Handelsdefizit an. Es werde deutlich mehr importiert als exportiert. Ein Problem, welches auch Donald Trump seit Monaten anspricht. „Es sind politische Anpassungen erforderlich, um den Anstieg des Haushaltsdefizits stetig umzukehren und die Staatsverschuldung auf einen Abwärtspfad zu bringen“, so die IWF-Chefin. Momentan sei der Finanzmarkt stabil, aber mittelfristig sieht der Währungsfonds ein steigendes Risiko.

Problematisch sein dabei auch die Handelsstreits mit China und dem Rest der Welt. Politische Unruhen wirken sich alles andere als positiv auf die Wirtschaft aus. Investoren und Konzerne versuchen Kompromisse zu finden. Andere ziehen sich direkt zurück und somit bleibt viel potentielles Geld auf der Strecke. Dieses fließt in andere Länder.

Effekte der Steuerreform lassen nach

Anfang 2018 machte Donald Trump den US-Firmen ein großes Geschenk. Er veranlasste seine versprochene Steuerreform. Daraufhin konnten die Unternehmen Milliarden einsparen. Vom IWF wurde ein Wirtschaftswachstum von 2,6 Prozent vorhergesagt. Doch weil der Effekt nachlässt, sei in 2020 nur noch mit 2,0 Prozent zu rechnen.

Positiv ist, dass die USA noch nie so lange im Konjunktur-Plus bleib wie jetzt. Eine Arbeitslosenquote von unter vier Prozent, das gab es zuletzt in den 1960er Jahren.

Im sozialen Bereich warnte Lagarde vor der sinkenden Lebenserwartung. Welche sie auf den steigenden Drogenkonsum zurückführt. Die Grenze zwischen arm und wohlhabend wächst immer weiter. 45 Millionen Menschen leben in Armut. Den USA fehlt es an der „sozialen Mobilität“.

Für Bildung und Gesundheitsvorsorge könnten die Vereinigten Staaten mehr ausgeben.