Wie soll man US-Präsident Donald Trump vertrauen können, wenn dieser immer wieder seine Meinung ändert? Gestern noch hieß es, dass die geplanten Strafzölle gegen Mexiko vom Tisch sind. Heute früh macht er wieder Druck und will die Einigung möglichst bald erzwingen. Andernfalls würde er die Importe mit hohen Abgaben belasten. Im selben Atemzug erhält auch wieder China eine Drohung.

Ernüchterung nach gutem Wochenstart

Mit den zunächst positiven Nachrichten waren die US-Börsen gut in die Woche gestartet. Vorher trieben schon Spekulationen über Zinssenkungen die Kurse an. Mexiko hatte versichert, die Grenzen zur USA besser abzusichern. Illegale Einwanderung solle stärker verhindert werden. Strafzölle wollte Trump deshalb vorerst nicht mehr ansprechen. Doch das Blatt wendete sich schnell.

In Mexiko muss noch das Parlament zustimmen, um den neuen Immigrationspakt auf den Weg zu bringen. Kommt es zur Ablehnung, so werde Trump tatsächlich Strafzölle veranlassen.

Am Freitag wurde via Twitter bekannt, dass der US-Präsident eine schriftliche Vereinbarung mit seinem südlichen Nachbarland getroffen habe. Nur somit konnte Mexiko die erhöhten Abgaben auf Exporte in die USA abwenden.

Doch damit wurde nur ein kurzfristiger Waffenstillstand bewirkt. Trump hatte sich damit zufrieden gegeben, dass Mexiko 6.000 Nationalgardisten an die Grenze zu Guatemala schicken will. So möchte die Regierung verhindern, dass noch mehr Migranten ohne Erlaubnis über Mittelamerika in die USA gelangen.

Die von Trump geforderte Mauer zwischen den Ländern will Mexiko nicht bezahlen. Mit dem verstärkten Militäreinsatz, könnte er eine Alternative gefunden haben.

China drohen 300 Milliarden Dollar an neuen Zöllen

Von China kann Trump ebenfalls nicht lassen. Weil das Handelsdefizit weiter auf hohem Niveau liegt, setzt er Peking weiter unter Druck. Aus Washington heißt es, dass man bereit sei weitere 300 Milliarden Dollar an Strafzöllen zu erheben. Chinas Staatspräsident Xi Jinping solle sich um eine Einigung bemühen.

Andernfalls würden bald alle Importe aus dem Reich der Mitte mit Sonderabgaben belegt sein. Trump erklärte, dass sich die beiden am 28. 29. Juni treffen wollen. Dann tagt nämlich wieder der G20-Gipfel in Osaka.

Anfang Mai hatten die Handelsgespräche auf keinen fruchtbaren Boden geführt. Zuletzt trafen sich die beiden Staatsoberhäupter am 10. Mai.