Im März 2019 ist es soweit und Großbritannien vollzieht den EU-Ausstieg. Was den „Brexit“ anbelangt, sind viele Fragen noch völlig ungeklärt. Wirtschaftliche Folgen sind schwer abzuschätzen. Manche Unternehmen ziehen lieber jetzt die Reißleine, bevor es zu einem harten Brexit kommt. Darunter würde nämlich die Konjunktur des Landes massiv leiden, so die Meinung vieler Experten. Panasonic macht es vor und verlegt seine Europa-Zentrale von London nach Amsterdam.

Deal or No Deal: Panasonic entscheidet vorneweg

Unabhängig davon, ob sich die EU auf einen sanften Brexit einigen kann oder nicht, für die Japaner ist dies zu unsicher. Eine Unternehmenssprecherin bestätigte die Berichte. Bereits im Oktober werde man nach Amsterdam umziehen. So habe es Panasonic-Europachef Laurent Abadie mit dem Konzern entschieden. Unter anderem will man nicht abwarten, bis die steuerlichen Belange geklärt sind, welche mit dem EU-Austritt viele Fragen aufwerfen.

Ebenso wolle man sich nicht in einer Steueroase aufhalten, wenn Großbritannien eine solche Entlastung nach dem Brexit anstreben sollte. Ein durchaus möglicher Schachzug, um UK weiterhin attraktiv zu halten. Im Umkehrschluss müsste Panasonic nämlich in Japan deutlich mehr Abgaben leisten.

Seit Monaten habe man die Chancen und Möglichkeiten abgewogen. Ohne verbindliche Klärung der Handelsfragen, rechne man mit negativen Folgen, welche die positiven überwiegen. Bislang genießt Großbritannien den freien Handel mit der EU. Ein Großteil der Mitarbeiter in London haben erklärt, dass sie bereit sind den Standortwechsel mit zu machen. Vom Wegzug ausgenommen bleibt die Investorenbetreuung. Sie bleibt in der britischen Hauptstadt.

Es könnte Kreise ziehen

Nicht das erste und vermutlich auch nicht das letzte Unternehmen, welches reagiert, bevor die Regierung endlich Antworten findet. Auch diverse Banken aus Japan und Investoren wollen ihren Hauptsitz in London abmelden. Für sie käme dann ein neuer Sitz auf dem EU-Festland in Frage. Hinzu kommen Mitsubishi winscp ssh , Nissan und Honda. Drei japanische Autohersteller, die schon halb auf der Flucht von der Insel sind.

Premierministerin Theresa May verspricht ein Freihandelsabkommen mit Japan, um sie zu halten. Doch ob das am Ende auch so funktioniert, steht ebenfalls noch in den Sternen. In wenigen Monaten ist es schon soweit. Ruhig ist es in der Regierungsspitze geworden.