In Zeiten von Kontaktbeschränkungen erfährt Dating eine Eiszeit. Doch irgendwann können wir uns wieder freier bewegen und mehr Menschen treffen. Wer dafür vorsorgen möchte, nutzt womöglich die Bumble-App. Der Tinder-Konkurrent lässt Nutzer erst ab dem vollendeten 18. Lebensjahr zu. Das Unternehmen aus Texas ging am vergangenen Donnerstag an die Börse. Mit zunächst großem Erfolg: Die Bumble-Gründerin wird über Nacht zur Milliardärin!

Millionenstarke Nutzerbasis

Tinder aufgepasst, Bumble könnte dir bald den Rang ablaufen. Bereits im September 2019 kam das Dating-Netzwerk auf eine Nutzerbasis von 5 Millionen Accounts. Derzeit rangiert die App damit auf Platz Zwei, gleich hinter Tinder. Die Registrierung erfolgt mit Hilfe der eigenen Telefonnummer oder einem Facebook-Profil.

Auf diese Idee kam Whitney Wolfe Herd. Das Unternehmen mit Sitz in Texas startete mit Bumble bereits in 2014. Die Ironie an der Geschichte: Herd war gerade von Tinder weggegangen. Der Badoo-Gründer und CEO Andrey Andreev ging mit ihr eine Kooperation ein. Er riet Herd dazu, unbedingt im Dating Business zu bleiben. Inklusive einer millionenschweren Finanzspritze und einer Beteiligung von 79% am Unternehmen. Zwei ehemalige Tinder-Mitarbeiter stießen kurz darauf hinzu.

Der Bumble-Gründerin war es wichtig, nicht dieselben Fehler wie bei Tinder zu begehen. Denn dort hatte sie mit sexueller Diskriminierung und Belästigung zu kämpfen. Den Fall gewann sie vor Gericht und erhielt dafür etwas mehr als eine Million US-Dollar.

Fulminanter Start an der Nasdaq

Für den Börsengang, wie sollte es anders sein, suchte sich Wolfe Herd die US-Technologiebörse Nasdaq aus. Dort ist die Aktie unter dem Kürzel „BMBL“ zu finden. Am Donnerstag gestartet, stieg das Wertpapier rasch auf über 75 Dollar. Als Gründerin hält sie mit 21,5 Millionen Aktien derzeit und damit knapp zwölf Prozent. Diese Anteile wiegen derzeit etwa zwei Milliarden Dollar schwer.

Die erstaunliche Nachfrage der Aktien fußt derzeit noch nicht auf schwarzen Zahlen. Ende September gab das Unternehmen einen Nettoverlust von 28 Millionen Dollar an. Doch das Interesse war so groß, dass die angedachte Ausgabe von 35 auf 50 Millionen Anteilsscheine erhöht wurde. Die größte Besonderheit liegt beim Service wohl darin, dass weibliche Nutzer den Erstkontakt aufnehmen müssen.

Geld verdient Bumble mit bezahlten Mitgliedschaften. Nutzer können aus verschiedenen Paketen wählen. Neben der monatlichen Bezahlung, gibt es auch die Möglichkeit zur lebenslangen Mitgliedschaft. In den Premium-Funktionen spiegelt sich der Konkurrent Tinder teilweise wider. Viele Features sind nur gegen Echtgeld-Einsatz erhältlich. Trotzdem scheint das Konzept sehr gut aufzugehen. Im Apple App Store sind bislang fast 24.000 Bewertungen mit einem Durchschnitt von 4,1 Sternen eingegangen.