Nach wochenlangem Säbelrasseln will nun China auf die USA zugehen. Vom Staatschef Xi Jinping heißt es, dass man seine Grenzen für die Weltwirtschaft öffnen wolle. Künftig sollen ausländische Händler weniger Markthürden gegenüberstehen. Höhere Importzahlen gehen damit einher, so das Versprechen. Allerdings verpasst der chinesische Präsident dabei konkret zu werden.

Ansprache auf der CIIE

Jinping fand für diese Ansprache den passenden Anlass. Er meldete sich zur Eröffnung der ersten internationalen Importmesse (CIIE) in Shanghai zu Wort. Vorbei sei die Zeit des Protektionismus, hin zu einem freien Handelssystem mit Partnern aus aller Welt.

Er sprach dabei von der wirtschaftlichen Globalisierung als „unumkehrbaren Trend der Geschichte“. Man zeige sich offen gegenüber höheren Einfuhrzahlen, welche leichter zu importieren sein sollen. Die Bevölkerung im Reich der Mitte strebt einen höheren Konsum an. „Wir meinen es ernst mit der Öffnung des chinesischen Marktes“, fügte der Präsident hinzu.

Es klingt zu gut, auch in den Ohren der nun etwas beruhigten Börsianer. Allerdings fehlen Details wie China seine angespannte Situation mit den USA entschärfen will. Seine Debatten mit Donald Trump nahm er nicht in den Mund, sondern ging nur allgemein auf die geplante Wirtschaftspolitik ein. Dabei hatten sich die beiden Staatschefs erst letzte Woche am Telefon unterhalten. Beim nächsten Gipfeltreffen in Buenos Aires will man sich noch einmal persönlich abstimmen. Vermutlich will Jinping seine Pläne erst danach kundtun.

Reaktion auf empfindliche Strafzölle

Eine Reaktion war dringend nötig. Immerhin hatte US-Präsident Donald Trump knapp die Hälfte aller US-Importe aus China mit Strafzöllen versehen. Mit der Androhung weiter zu machen, bis alle Waren davon betroffen sein. Trump kämpft gegenTechnologiediebstahl, welchen China groß praktizieren soll. Außerdem sind ihm die Handelsbarrieren ein Dorn im Auge.

Die Regierung aus Peking nutzte die Messe in Shanghai geschickt aus. Rund 3.600 Unternehmen hatten sich dort versammelt, um ihre Innovationen vorzustellen. Am Ende wurde die Veranstaltung zu Propagandazwecken genutzt, wie offen China nun plötzlich gegenüber Importen sei. Bis Samstag läuft die Show noch.

Viele Unternehmen wurden dazu eingeladen die Messe zu besuchen. Für die in Shanghai wohnenden Einwohner wurden zwei freie Arbeitstage deklariert. Alle sollen auf der CIIE erscheinen und sie zum großen Erfolg machen. Vertreter vieler Länder sollten erscheinen, um sich dem Spektakel anzuschließen. Bislang erschien aber nur Russlands Ministerpräsident Dmitri Medwedjew. Hinzu kommen einige Staats- und Regierungschefs kleinerer Länder. Die wirklich wichtigen Global Player halten sich zurück.